Finger von Männern verraten die Attraktivität

Verhältnis von Zeige- und Ringfinger entscheidend

An den Körperteilen eines Mannes hat der Volksmund ja schon so einiges ablesen wollen. Jetzt haben internationale Forscher herausgefunden, dass die Finger eines Mannes Auskunft darüber geben, wie attraktiv der Mann auf Frauen wirkt.

Liebe Zeichen Mann

Die Wissenschaftler maßen dafür bei britischen Studenten das Längenverhältnis von Zeige- zu Ringfinger und zeigten Frauen Fotos dieser Männer. Über ihre Studie berichten die Autoren in den 'Proceedings B' der britischen Royal Society. Zwischen der Fingerlänge und der Attraktivität der Stimme oder des Körpergeruchs zeigte sich hingegen kein Zusammenhang.

Die Wissenschaftler um Craig Roberts von der schottischen Universität von Stirling und Camille Ferdenzi vom Schweizer Zentrum für Affektive Wissenschaften in Genf wollten herausfinden, ob die Attraktivität der Stimme, des Geruchs und der Gesichtszüge mit den Fingerlängen zusammenhängt.

Dafür wurden 49 Männer zwischen 18 und 33 Jahren jeweils mit neutralem Gesichtsausdruck fotografiert. Außerdem mussten die Teilnehmer bestimmte Vokale und Sätze auf Band sprechen sowie 24 Stunden lang einen Wattebausch unter den Achseln tragen - um eine Geruchsprobe von ihnen zu gewinnen. Bewertet wurden die drei Faktoren von Studentinnen zwischen 18 und 34 Jahren, von denen mehr als die Hälfte hormonelle Verhütungsmittel wie die Pille nahm.

Es kommt also doch auf die Länge an ...

Das Verhältnis von Zeige- zu Ringfinger gilt bereits länger als ein Maß dafür, welchen Hormonen Menschen im Mutterleib ausgesetzt waren. Die Forscher drücken das Längenverhältnis in der Formel '2D:4D' aus. Dabei steht D für das englische 'digit', zu deutsch: Finger. Die Länge des Zeigefingers wird also durch die Länge des Ringfingers geteilt.

Sind beide gleich lang, beträgt der Quotient 1,0. Ist der Ringfinger länger, liegt der Wert unter 1,0. "Der Durchschnittswert lag bei den Männern unserer Studie bei 0,97. Als besonders attraktiv wurden Männer mit einem 2D:4D-Verhältnis um 0,94 bewertet," erklärte Ferdenzi auf Nachfrage. Diese Männer hatten teilweise symmetrischere Gesichtszüge.

Das Wachstum des Ringfingers gilt als abhängig von der Konzentration des männlichen Sexualhormons Testosteron. Das Team sieht in seinen Ergebnissen nun auch einen Beleg für die Annahme, dass die Hormone im Mutterleib zudem Einfluss auf die Gesichtsform des Fötus nehmen. Der Körpergeruch und die Stimme hingen dagegen nicht mit der Fingerlänge zusammen. Dies könnte ein Hinweis darauf sein, so notieren die Forscher, dass diese Merkmale vom Hormonhaushalt in späteren Lebensjahren bestimmt werden.

Und was lernen wir Frauen aus dieser Studie? Wir lassen uns offenbar tatsächlich von den Männern im wahrsten Sinne 'um den Finger wickeln'.