Flame kann Menschen nicht leiden
Flame ist ein Quarterhorse-Fohlen. Es ist noch absolut roh, was in der Pferdesprache bedeutet, dass es noch keine Erziehung genossen hat.
Flame ist gerade mal drei Wochen alt. Zuckersüß, aber der Schein trügt: Die Kleine hat es faustdick hinter den Ohren. Laut Züchterin Manuela ist sie ein besonders widerspenstiges "Stuterl". Denn Flame kann Menschen überhaupt nicht leiden und wird auch nicht gerne gestreichelt.
Wenn man schon im Fohlenalter die Erziehung schleifen lässt, hat man im Laufe der Zeit ein Pferd, das sich nur noch schwer bändigen lässt, im schlimmsten Falle sogar ein Problempferd. Je früher man also anfängt, mit ihm zu üben, desto besser. Deshalb gehört die Halfterführigkeit zu einer guten Kinderstube.
Bernd Hackl muss behutsam vorgehen
In Flames Fall muss Pferdeprofi Bernd Hackl ganz von vorne anfangen. Zunächst soll das Fohlen lernen, die Nähe eines Menschen zuzulassen. Bernd fängt es ein und hält es vorsichtig fest. Flame wehrt sich, sie schnaubt und versucht auszubüchsen. Bernd lässt das Fohlen sofort los, wenn es sich einen Moment entspannt. So lernt es, dass es in Ruhe gelassen wird, wenn es friedlich ist und dass ihm nichts Schlimmes passiert, wenn es von Menschen berührt wird. Diese Übung wiederholt der Pferdeprofi noch einige Male. Dann ist Züchterin Manuela an der Reihe, die von nun an täglich mit Flame trainieren soll.
Nach mehreren Wochen kann Bernd Hackl einen Schritt weiter gehen: Der Pferdprofi zeigt Flame immer wieder ganz vorsichtig das Halfter. Zuerst wird es nur auf den Nüstern aufgelegt, dann wieder weggenommen. Dann wird das Auf- und Absetzen des Halfters viele Male geübt. Und ganz langsam gewöhnt sich das Fohlen an den Fremdkörper in seinem Gesicht.