'Foodwatch': Wo vegetarisch drauf steht, ist oft Fleisch drin

Vegetarier und Veganer müssen jetzt noch mehr aufpassen, welche Lebensmittel sie im Supermarkt in den Einkaufswagen packen. Denn nach Informationen der Verbraucherorganisation 'Foodwatch' sind viele Waren echte Mogelpackungen: Was auf den ersten Blick rein pflanzlich aussieht, enthält häufig Rückstände von Tieren - etwa Schweineborsten, Gelatine oder Speck.

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Eine Gesetzeslücke macht den Lebensmittel-Schwindel möglich. 'Foodwatch' kritisiert, dass tierische Zusätze auf der Verpackung nicht angegeben werden müssen. Auch die Begriffe "vegetarisch" oder "vegan" sind lebensmittelrechtlich nicht klar definiert. So werden Waren als fleischfrei angeboten, obwohl die Hersteller "zumindest von Verunreinigungen ihrer Produkte mit tierischen Zutaten wissen. Andere Hersteller setzen tierische Produkte ganz gezielt ein - ohne dies anzugeben", kritisiert 'Foodwatch'. Darunter leiden übrigens nicht nur Vegetarier oder Veganer, sondern auch Menschen, die aus religiösen Gründen auf Schweinefleisch verzichten. Folgende Produkte enthalten der Verbraucherorganisation zufolge Tier-Rückstände.

Tomatensuppe

Tütensuppe aufreißen, Wasser hinzugießen und fertig ist das vegetarische Mittagessen? Falsch! 'Foodwatch' hat in der 'Tomaten Cremesuppe' von Maggi Spuren von Speck entdeckt. Wer garantiert nur Tomaten und Kräuter in der Suppe haben möchte, sollte sich lieber selbst an den Herd stellen und frische Zutaten verwenden.

Kartoffelchips

Lecker, knackig und salzig sollen sie schmecken - aber haben Sie sich schon mal gefragt, wie es möglich ist, Chips in den verschiedensten Geschmacksrichtungen herzustellen? Produzenten wie 'funny-frisch' greifen einfach zu Kälberlab, Fisch, Schwein oder Wild-Rückständen. Auf der Verpackung sind die merkwürdigen Inhaltsstoffe aber in der Regel nicht vermerkt.

Schokolade

Problematisch für Veganer: Obwohl auf dem Etikett nur vegane Zutaten vermerkt sind, steckt teilweise Milchzucker in Schokolade. Das gilt laut 'Foodwatch' zumindest für die Sorte Ritter Sport Marzipan. Der Schoko-Snack wird nämlich mit denselben Anlagen produziert, auf denen auch Milchschokolade vom Band läuft.

Brot

Um ein Brot zu backen, genügen eigentlich Zutaten wie Mehl, Hefe und Wasser. Industriell arbeitende Großbäckereien verwenden zudem oft die Aminosäure L-Cystein, um das Mehl zu behandeln. Rein pflanzlich (oder appetitlich) ist das nicht, denn L-Cystein wird aus Federn oder Schweineborsten gewonnen.

Orangensaft

Sie mögen kein Fruchtfleisch im O-Saft? Ok, aber wie ist es mit Schweinehaut? Viele Multivitamin- oder Orangensäfte werden mit Gelatine geklärt - und die wird aus Schweinehaut hergestellt. "Gelatine dient auch als Trägerstoff für Vitamine", schreibt 'Foodwatch' (betroffen sind Säfte von Valensina und hohes C). Na dann, Prost!