Fruchtzucker ist auch gefährlich

Vor einem übermäßigen Verzehr von Fruchtzucker (Fructose) warnt die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen. Dies kann zu Magenschmerzen und Durchfall führen. Besonders kritisch beurteilt die Zentrale, dass der Fruchtzucker bei der Lebensmittelproduktion mittlerweile verstärkt als Ersatz für Kristallzucker verwendet wird. Der Vorteil für die Hersteller ist, dass Fructose wesentlich süßer schmeckt als herkömmlicher Zucker und zudem den unangenehmen Geschmack von Süßstoffen überdeckt.

Die Deutschen essen mehr Obst
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Dies kommt besonders bei sogenannten Light-Produkten zum Tragen. So wird etwa einem "Wellness-Getränk" bis zu 40 Gramm Fruchtzucker pro Liter zugesetzt. Eine Aufnahme von mehr als 35 Gramm pro Mahlzeit gilt jedoch bereits als bedenklich, denn der menschliche Verdauungsapparat ist für die Verarbeitung von zu viel Fructose nicht geschaffen. Betroffene sollten daher bei Produkten mit Vermerken wie "wenig süß", "wenig Zucker", "ohne Kristallzucker" oder "Traubenfruchtsüße" besondere Obacht walten lassen.

Eine Fruchtzuckerunverträglichkeit kann schließlich soweit gehen, dass selbst Obst Magenkrämpfe und Durchfall auslösen. Wie viel Obst der Betroffene dann noch verträgt, ohne Verdauungsprobleme zu bekommen, ist dabei ganz unterschiedlich. Ob eine Unverträglichkeit vorliegt, kann der Arzt mit Hilfe eines Wasserstoff-Atemtests herausfinden. Dabei wird dem Patienten ein Fructose-Wasser-Gemisch verabreicht. Anschließend wird die Atemluft auf ihre Zusammensetzung überprüft, was Auskunft darüber gibt, ob die Störung vorliegt. Besteht eine Unverträglichkeit, können die Beschwerden durch eine individuell abgestimmte Diät vermieden werden. Manchmal wird die Fructose besser vertragen, wenn das entsprechende Lebensmittel nach einer

Hauptmahlzeit verzehrt wird.