Hautnah: Die Tierklinik: Das ist Tierarzt Dr. med. vet. Michael Frahm, PhD

Michael Frahm beginnt sein Studium der Veterinärmedizin 2004 an der Szent-István Universität in Budapest und promoviert fünf Jahre später.

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© MG RTL D / Fandango

Von 2010 bis 2014 widmet sich Dr. Michael Frahm der Infektionsforschung am Helmholtz-Zentrum in Braunschweig und erarbeitet sich den akademischen Grad des PhD, welcher ihm 2014 von der Medizinischen Hochschule Hannover verliehen wird. 2016 macht er schließlich seinen Fachtierarzt für Mikrobiologie. In der Tierklinik Wasbek ist er als Tierarzt mit dem Schwerpunkt Endoskopie (Spiegelung) tätig und ist außerdem in das Praxismanagement eingebunden.

Das Interview mit Tierarzt Dr. med. vet. Michael Frahm, PhD

Was macht den Reiz Ihrer Arbeit aus? Und warum haben sie sich dazu entschieden Tierarzt zu werden?

Die Arbeit in einer Kleintierklinik ist sehr abwechslungsreich und man wird täglich vor neue Herausforderungen gestellt. Meine Motivation Tiermedizin zu studieren lag darin, dass ich schon immer das Bedürfnis hatte zu verstehen, wie der komplexe Mechanismus "Leben" funktioniert. In meiner täglichen Arbeit kann ich dieses Wissen anwenden und bestmöglich Leben retten. Die Herausforderung ist es die Ursachen für eine Krankheit zu finden und für den einzelnen Patienten die richtige Therapie zu wählen.

Worauf haben Sie sich spezialisiert? Und welche Fälle/Tiere behandeln Sie am häufigsten?

Das Thema Infektionen ist der Bereich, mit dem ich mich hier in der Klinik intensiv beschäftige. Dazu gehören Präventionsmaßnahmen wie die Impfung und Hygiene, die Diagnostik, sowie die Therapie. Durch meine Erfahrungen aus der Grundlagenforschung kümmere ich mich außerdem um unser hausinternes Labor und betreue die Blutbank unserer Klinik.

Ein weiterer Tätigkeitsschwerpunkt innerhalb der Klinik ist die Behandlung gegen Magen-Darm-Erkrankungen. Ich führe einen Großteil der Endoskopien bei uns durch. Außerdem unterstütze ich meinen Vater im Bereich der Zahnmedizin.

Worauf können sich die Zuschauer bei "Hautnah: Die Tierklinik" in Wasbek freuen?

Die Zuschauer können einen Einblick in unsere tägliche Arbeit gewinnen und das gesamte Spektrum der Kleintiermedizin, von Routinefällen bis hin zu sehr außergewöhnlichen Geschichten, kennenlernen.

Welchen Schwierigkeiten müssen Sie sich tagtäglich stellen?

Die größte Schwierigkeit ist es, immer wieder gute Kompromisse zu finden. Man muss abwägen zwischen der besten Lösung für den individuellen Patienten und den Erwartungen der Patientenbesitzer. Was für einen jungen Familienhund die medizinisch beste Lösung ist, muss nicht gleich die beste Lösung für eine menschenscheue und freilebende Katze sein. Bei uns in der Tierklinik steht das Wohl des Tieres an erster Stelle.

Wenn Sie zurückdenken: Was war der emotionalste / rührendste Augenblick während Ihrer Zeit in der Tierklinik Wasbek?

Bei der Arbeit in der Klinik gibt es ständig emotionale Momente. Man hat schließlich sehr oft sowohl mit neuem Leben, als auch mit dem Tod zu tun.

Für mich sind insbesondere die Fälle emotional, bei denen die Krankheit des Tieres eng mit der Lebensgeschichte der Besitzer verknüpft ist. Zum Beispiel betreue ich zur Zeit einen Hund mit Magenkrebs, dessen Besitzerin selber an Magenkrebs erkrankt ist.