Herbert Knaup: Eine Karriere zwischen Komödie und Krimi
Er wurde von der künstlerischen Ader seiner anderen Familienmitglieder geprägt und setzte sich deshalb nach dem Wehrdienst intensiv mit der Schauspielerei auseinander.

Knaup lernte diesen Beruf von Beginn an. Um seine Pläne verwirklichen zu können, verließ er das Allgäu und zog nach München. Dort angekommen, meldete er sich an der ‘Otto-Falckenberg-Schauspielschule‘ an. Die Ausbildung schloss er erfolgreich ab. Er machte im Anschluss ein einjähriges Praktikum bei den ‘Kammerspielen‘ in München. Das Jahr 1978 war für seine Karriere als anerkannter Schauspieler dabei sehr bedeutsam. Zum einen bekundete das Theater Interesse an dem damals 22-Jährigen. Dank der vielen Engagements durfte der Sonthofener auf vielen Bühnen in Deutschland, Österreich und der Schweiz vor großem Publikum spielen.
Zum anderen sammelte Herbert Knaup in diesem Jahr auch seine ersten Erfahrungen vor der Kamera. In dem Film ‘Coda‘ gab der Schauspieler sein Debüt. Sein großer Durchbruch sollte allerdings noch sechs Jahre auf sich warten lassen. Im Jahr 1984 kam Herbert Knaup zu einem Engagement beim ‘Tatort‘. In der Episode ‘Heißer Schnee‘ schlüpfte er in die Rolle des zwielichtigen ‘Bernhard Carlos von Fiedler‘. Diese Verkörperung sollte ein erster Vorgeschmack auf Knaups Krimi-Karriere sein.
Mit Hilfe seines markanten Gesichts präsentierte er sich in den folgenden Jahren in seinen Filmen häufig von seiner dunklen Seite. Doch nicht nur als Täter bewies Knaup sein schauspielerisches Talent, sondern auch als Ermittler. So mimte er 1994 in ‘Die Sieger‘ den Polizeihauptmeister ‘Karl Simon‘. Seine Figur spielte der Allgäuer so überzeugend, dass er mit dem ‘Bayerischen Filmpreis‘ ausgezeichnet wurde. Nur zwei Jahre später zeigte Knaup, dass er auch das komödiantische Fach bedienen kann. An der Seite von Darstellern wie Axel Milberg, Corinna Harfouch oder seiner damaligen Lebensgefährtin Natalia Wörner übernahm er eine Hauptrolle in der Komödie ‘Irren ist männlich‘.
Es war der Anfang einer Filmkarriere, in der Knaup zwischen Krimis, Komödien und Dramen wechselte. Unter anderem gehörte er zum Cast des erfolgreichen Streifens ‘Lola rennt‘ im Jahr 1998. Mit diesem Film feierte Franka Potente ihren großen Durchbruch. Zur Jahrtausendwende stand Herbert Knaup neben Hollywoodstar Alec Baldwin vor der Kamera. In dem Drama ‘Nürnberg – Im Namen der Menschlichkeit‘ meisterte Knaup die schwierige Figur des Reichsministers für Bewaffnung und Munition. Die Rolle des ‘Albert Speer‘ diente als weiterer Beleg für Knaups enorme Wandlungsfähigkeit.