Interview

Interview mit Joely Fisher

Joely, bitte beschreiben Sie, wer Sie sind und die Rolle, die Sie in "'Til Death" spielen.

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Ich heiße Joely Fisher, und ich spiele Joy Stark, die seit 20 Jahren mit ihrem Ehemann Eddie Stark verheiratet ist. Irgendwie stecken die beiden in einer ziemlich unromantischen, tristen Phase ihrer Beziehung, und plötzlich zieht dieses frisch verheiratete Paar ins Haus nebenan. Also müssen sich die beiden mit den Unterschieden zwischen den beiden Ehen auseinandersetzen.

Wie hat Eddie Stark um Joys Hand angehalten?

Eddie und Joy waren zusammen im Kino und haben sich "Top Gun" angesehen. Und Eddie war so berührt von dem Film, dass er es einfach gefragt hat, während die beiden in Eddies Wagen durch die Schlaglöcher in Philadelphias Straßen fuhren. Das war nicht total unromantisch, weil Joy "Top Gun" auch gefallen hatte, aber es gab eben keinen Ring, keinen großen Aufstand. Es war einfach eine Frage: "Willst du den Rest deines Lebens mit mir verbringen?", und Joy hat "ja" gesagt.

Was haben Sie und Joy gemeinsam?

Naja, wie haben dieselben Haare, und der Körperbau ist auch derselbe… Nein, im Ernst. Es steckt schon ein wenig von meinem Charakter in Joy, aber im Grunde sind wir schon verschieden. Ich schätze, Joy ist ein bisschen intelligenter, und ich würde mich wahrscheinlich nicht so übernehmen, wie Joy das manchmal tut. Und ich bin erst seit zehn Jahren verheiratet. Mein Mann und ich haben uns gerade erst noch einmal das Jawort gegeben. Wir sind gleichberechtigt und führen eine wirklich tolle Ehe, eben anders als Joy und Eddie.

Würden Sie Ihre Ehe auch von Brad Garrett erneuern lassen, da er ja jetzt Paare verheiraten darf?

Also, ich glaube, das durfte er tatsächlich nur 24 Stunden lang. Aber wäre er tatsächlich ein Pfarrer, dann würde ich ihn für meine nächste Heirat ganz bestimmt engagieren.

Inwiefern beeinflussen die neuen Nachbarn, die Woodcocks, die Ehe von Joy und Eddie in der Serie?

Die Woodcocks machen Joy total verrückt mit ihrer Idealvorstellung von Ehe und Leben, aber im Grunde inspirieren sie Joy auch irgendwie und erinnern sie daran, wie es zwischen ihr und Eddie einmal war. Joy tut das gut, und sie genießt es auch, Eddie dabei zuzusehen, wie er mit den Woodcocks zurechtkommt. Das bringt Joy zum Lachen.

Gibt Joy den Woodcocks manchmal absichtlich einen falschen Rat, um ihre Ehe kaputt zu machen?

Das ist eher Eddies Aufgabe. Joy hält sich da zurück. Sie will nicht als Lügnerin dastehen.

Wie wurde Ihnen das Projekt zu Beginn präsentiert?

Das passierte alles ziemlich schnell. Man hat mich gefragt, ob ich an einer ersten Lesung teilnehmen wolle, und als ich erfuhr, dass ich dafür mit Brad Garrett zusammenarbeiten würde, war es klar für mich, dass ich teilnehme. Dann bekam ich ein Skript, las es durch, und ich war zuerst nicht sicher, ob die Rolle das Richtige für mich war. Als wir aber dann die Lesung hatten und Brad und ich nebenher auch noch improvisierten, wurde deutlich, dass die Chemie zwischen uns einfach stimmte. Wir haben uns gegenseitig zum Lachen gebracht, und die Erfahrung, jemanden selber zum Lachen bringen zu können, der dich normalerweise dazu bringt, laut loszulachen, das hat den Ausschlag gegeben - und ich habe die Rolle angenommen.

Wie wird die Serie international ankommen?

Ich denke, dass jeder, der einmal verheiratet war oder in einer Beziehung war, mindestens eins der beiden Paare verstehen kann. Erste Liebe, Heirat, Flitterwochen, alles das kennt doch jeder, und so kann sich jeder mit diesen Charakteren identifizieren, und das funktioniert weltweit.

Glauben Sie, dass Joy und Eddie gute Eltern sind?

Die beiden haben eine Tochter, und irgendwie fangen sie erst jetzt damit an, sie wirklich kennenzulernen. Aber irgendwas müssen die beiden in der Erziehung schon vorher richtig gemacht haben. Sie haben eine sehr kreative und unabhängige Tochter großgezogen. Die ist achtzehn und versucht gerade herauszufinden, wo sie im Leben steht und wo ihr Platz in der Welt ist. Ich glaube nicht, dass Joy eine so gute Beziehung zu ihrer Tochter hat, wie ich gerne zu meinen Töchtern haben möchte. Ich schätze, es braucht ein paar Rückblenden in der Serie, um herauszufinden, was genau Joy und Eddie als Eltern so geleistet haben.