Interview mit Lothar Matthäus

Rückkehr als Trainer fast garantiert

Was erwartet die Zuschauer in Ihrer neuen Doku-Soap? / Warum haben Sie sich dazu entschieden, Ihr Leben von der Kamera begleiten zu lassen?

lothar 007.jpg
© Lothar - immer am Ball

"Ich hoffe, einiges Überraschendes. Aber vor allem wünsche ich mir, dass die Leute mich in dieser Doku-Soap so kennenlernen, wie ich wirklich bin, und nicht, wie ich häufig dargestellt werde. Das war der Hauptgrund für meine Entscheidung. Die Menschen sollen mich kennenlernen - mit meinen Stärken, aber auch mit meinen Schwächen."

Warum sollten die Zuschauer einschalten?

"Weil es eine spannende, interessante Geschichte ist. Wenn ich mich für etwas interessiere, möchte ich auch gerne nah dran sein. Und ich gehe davon aus, dass man viel Neues entdeckt, dass man vielleicht von mir noch nicht kennt. Ich bin überzeugt, dass es gewisse Dinge gibt, die man mir gar nicht zutraut."

Welche privaten Einblicke erlauben Sie dem Zuschauer in Ihrer Sendung?

"Nicht zu viele, aber doch einige, die für ihn neu sind oder die ihn vielleicht überraschen. Aber es wird ganz sicher nicht so sein, dass die Schlafzimmertür geöffnet ist. Das erwarten aber sicher viele Leute."

Wer wird in der Sendung, außer ihrer Lebensgefährtin Joanna, noch regelmäßig zu sehen sein?

"Natürlich meine Kinder und der eine oder andere Freund, der eben auch eine wichtige Rolle in meinem Leben spielt. Und mein Manager, Wim Vogel. Das Management ist auch ein Bestandteil meines Lebens. Wir haben einen sehr engen Kontakt, einen sehr freundschaftlichen Kontakt. Er ist darum auch immer mal wieder vor der Kamera."

Wie sieht ein Tagesablauf im Leben eines Lothar Matthäus aus?

"Spannend und nicht vorausplanbar. Jeder Tag kann etwas Überraschendes mit sich bringen. Ich bin manchmal selbst etwas überrascht, wie abwechslungsreich mein Leben ist. Das ist wunderschön."

Gab es auch besonders witzige Momente beim Dreh? Wenn ja, welche?

"Ja, da bräuchten wir eigentlich eine eigene Sendung für diese Pleiten-, Pech- und Pannen-Geschichten. Nein, es kann nicht alles top ablaufen. Aber das Witzige ist ja oft, wenn etwas Überraschendes passiert. Ab und zu war der Eine oder der Andere zu spät, oder es gab Pleiten, Pech und Pannen wie Verplauderer, weil irgendwas passiert ist. Aber wir hatten Glück mit dem Wetter: Es hat nie angefangen zu regnen. Wir waren eigentlich schon gut organisiert, um gewissen Dingen aus dem Weg zu gehen."

Wird es auch Interessantes für Fußballfans zu sehen geben?

"Ja, natürlich. Fußball ist mein Leben. Es gehört dazu wie meine Kinder, wie meine Beziehungen, wie meine Freunde. Und natürlich haben wir auch einige Sequenzen, die sich um den Fußball drehen – ob ich etwa privat mit meinen Freunden gekickt habe, ob wir im Stadion waren, ein Charity-Spiel, etc. Also da gibt’s schon Einiges um den Fußball herum, ja."

Wie haben die Leute in Ihrem Umfeld darauf reagiert, dass sie ständig von einer Kamera begleitet werden?

"Nicht überraschend eigentlich. Aber unterschiedlich. Mein Sohn Loris und meine älteste Tochter Lisa sind nicht unbedingt diejenigen, die das Scheinwerferlicht suchen, weil sie vielleicht auch die ein oder andere schlechte Erfahrung damit gemacht haben, wie auch häufig Geschichten in der Öffentlichkeit mitbekommen oder gelesen haben, die sie traurig gemacht haben. Da haben sie sehr sensibel reagiert. Ansonsten kommt mein Umfeld damit ganz gut klar, verhält sich eigentlich locker. Auch Viola, meine zweite Tochter mit 24 Jahren, die kommt damit gut klar. Sie geht damit anders um, als Lisa und Loris. Wim, mein Manager, ist sowieso Kameras gewohnt. Joanna spielt mit der Kamera. Das hat sie auch als Model gelernt, mit einer Kamera zu spielen. Vor allem was die Gestik betrifft. Ihr Deutsch wird auch immer besser. Also von dieser Seite ist mein Umfeld mit den Dreharbeiten sehr locker und angenehm umgegangen."

Wie sehen Ihre Pläne für die Zukunft aus? Können die Fußballfans vielleicht mit einer Rückkehr als Trainer rechnen?

"Das kann ich eigentlich fast garantieren, dass es eine Rückkehr als Trainer gibt. Das ist jetzt nur eine kleine Pause gewesen. Die kleine Pause habe ich genutzt, um andere Projekte anzugehen, wie diese Doku hier. Und unter anderem schreibe ich auch noch ein Buch, eine Autobiografie, die am Ende dieses Jahres herauskommt. Und ich bin eigentlich zu 99 Prozent sicher, dass ich mit dem Start der nächsten Saison irgendwie wieder als Trainer arbeiten werde. Ob es jetzt eine Funktion in einem Club ist oder in einem Verband, das steht noch offen."