Kaffeetrinker leben länger

Die "braune Bohne" wirkt

Zum Frühstück, am Schreibtisch, zum Kuchen, oder sogar nach dem Abendessen - Kaffeeliebhaber sollten ihr Lieblingsgetränk ohne Reue genießen. Wie eine US-Langzeitstudie jetzt zeigte, wirkt sich hoher Kaffee-Konsum nicht negativ auf die Lebenserwartung aus. Im Gegenteil.

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Die Forscher der Universität Havard stellten selbst beim Konsum von täglich bis zu sechs Tassen keine erhöhte Sterberate fest. Stattdessen verringerte Kaffeekonsum sogar das Risiko, an Herzerkrankungen zu sterben, wie eine Auswertung zweier Sammelstudien über einen Zeitraum von insgesamt 24 Jahren zeigt.

Demnach senken täglich zwei bis drei Tassen koffeinhaltiger Kaffee bei Frauen die Wahrscheinlichkeit, an einer Herzerkrankung zu sterben, um 25 Prozent. Das Krebsrisiko bleibt unbeeinflusst, aber die sonstige Mortalität sinkt um 18 Prozent, wie die Havard-Wissenschaftler im Fachblatt "Annals of Internal Medicine“ schreiben. Bei Männern veränderte Kaffeekonsum das Sterberisiko nicht.

Mit zwei Tassen Kaffee täglich lässt sich der Krankheitsverlauf zumindest verzögern!

Forscher betonen aber stets, dass solche Ergebnisse nicht frei von Zweifeln sind. Mit solchen Studien könne man zwar Zusammenhänge aufzeigen, die Kausalität (Ursache/Wirkung) sei aber damit nicht bewiesen, weil auch andere Einflussfaktoren (Ernährungsgewohnheiten, Tätigkeit, Umgebung etc.) das Ergebnis beeinflussen können.

Weitere Untersuchungen bezüglich der braunen Bohne deuten darauf hin, dass regelmäßiger Konsum das Risiko für Typ-2-Diabetes ("Alterszucker“) verringert. Sogar bestimmte Krebsarten (Dickdarm, Mundhöhle, Rachen, Speiseröhre) sollen bei Kaffeetrinkern seltener sein. Übrigens hat sich auch die Behauptung, Kaffee entwässere den Körper, als Mythos herausgestellt.

Wissenschaftler der Technischen Hochschule Aachen haben zudem entdeckt , warum Kaffee als natürlicher Schutz für Menschen mit einer kranken Leber wirkt. Das enthaltene Koffein sorge dafür, dass der Umbau gesunder Leberzellen in funktionsloses Bindegewebe langsamer vonstattengeht, berichten die Forscher. „Mit zwei Tassen Kaffee täglich lässt sich der Krankheitsverlauf zumindest verzögern“, heißt es am Institut für Klinische Chemie am Aachener Uniklinikum.

Die deutschen Einfuhren von Kaffee und Tee haben in den Jahren von 2000 bis 2007 um rund ein Drittel zugenommen. So wurden nach Angaben des Statistischen Bundesamtes im Jahr 2007 pro Kopf 25 Pfund Kaffee und ein Pfund Tee nach Deutschland importiert. Das waren insgesamt rund 1,1 Millionen Tonnen Kaffee im Wert von zwei Milliarden Euro und 48 000 Tonnen Tee im Wert von 112,2 Millionen Euro.