Es gibt diese isolierten Hotels am Waldesrand, in denen passieren grauenhafte Dinge. Dinge, für die Kettensägen nie gemacht wurden. Zum Glück für Freunde von Abgeschiedenheit passiert so was meistens nur in Horrorfilmen mit Titeln wie "Deep in the Woods". Viel schöner als in Schockstreifen oder dem Selbstmörderwald aus Dantes "Göttlicher Komödie“ geht's im Forst nahe des "Romantikhotel Jagdhaus Waldidyll" im Erzgebirge zu.

Es verfügt über eine nette Andrea, vier Sterne und scheinbar unendlich viel Idylle – steckt ja auch schon im Namen. "Ich bin ein Genussmensch. Was ich schön finde, wünsche ich meinen Gästen. Wir wollen einfach ein romantisches Refugium sein, wo sich jeder wohlfühlen kann." Menschen mit Ralph-Waldo-Emerson-Eskapismus-Sehnsüchten, das könnte was für euch sein. Einmal wie Aussteiger "Öff! Öff!" fühlen – und man braucht nicht mal einen Zauselbart oder Hippie-Klamotten. Und so pittoresk ist es da – laut Andrea, die wird's ja wohl wissen: "Wunderschöne Natur. Meistens schöner blauer Himmel. Die Einzellage, Vögel zwitschern, Wald ist vor der Tür, die Wanderwege. Das fänden wir schön, wenn das beim Gast ankommt, dieses Gibt's-so-was-auch-noch-Gefühl." Sauna, Garten, Liebesbüsche – alles da. Ist das der Ort, von dem Adam und Eva damals vertrieben wurden? Man weiß es nicht. Dass Hotelier-Powerdame Andrea das "Mein himmlisches Hotel"-Kind schon schaukeln wird, scheint für sie allerdings schon in den Stein der schönen Natur gemeißelt. Zwar werde vielleicht der ein oder andere Hotelier sagen, das sei zu kitschig, doch: "Wir sind gut. Deswegen gewinnen wir." Ach, Andrea, wenn es im Leben immer so laufen würde, dann wäre nicht nur die Wald-Welt ein besserer Ort.