Mein Kind, dein Kind: Kirstens Sohn soll sein Leben selber in die Hand nehmen

Piera: "Hier fehlt die Nestwärme"

Die 50-jährige Piera, mit ihrem 16-jährigen Sohn Nandino, lernt bei "Mein Kind, dein Kind – Wie erziehst du denn?" die 51-jährige Kirsten kennen, die ebenfalls einen 16-jährigen Sohn hat. Je einen Tag lang werden sich die beiden Mütter über die Schultern schauen, um ihre Erziehungsstile zu vergleichen.

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© VOX

Die Halbitalienerin Piera ist eine echte Löwenmutter. Für ihr Nesthäkchen Nandino tut sie alles. Als ihr Sohn 2011 auf der deutschen Hauptschule gemobbt wurde, zog sie kurzerhand mit ihm nach Italien. "Durchhalten lernen" steht bei Piera nicht im Erziehungskonzept. Ein Praktikum, das ihm nicht gefallen hat, durfte Nandino nach zwei Tagen abbrechen. Dafür legt seine Mutter sich auch mal mit seinen Lehrern an. Im Haushalt muss der 16-Jährige kaum helfen, denn eine italienische Mama verwöhnt ihre Kinder, findet Piera. Dass Nandino bis zu sieben Stunden täglich an der Spielkonsole hängt, ist für Kirsten unfassbar: "Also, da weiß man doch auch, dass das Gehirn sich nicht mehr weiterentwickelt."

Für das "Hotel Mama" hat Kirsten ebenfalls wenig Verständnis. Eigenständigkeit ist ihr extrem wichtig. Sie legt Wert darauf, dass sich ihr ebenfalls 16-jähriger Sohn Luca abnabelt und lernt, sein Leben selbst in die Hand zu nehmen. Bisher hat sie damit Erfolg. Luca hat sich eigenständig von der Hauptschule aufs Gymnasium hochgearbeitet. Der Preis für die Selbstständigkeit ist hoch. Jeder geht jeder seinen eigenen Weg und gemeinsame Mahlzeiten sind selten geworden. "Man merkt halt, dass hier die Nestwärme fehlt.", empfindet Mama Piera die Atmosphäre bei Kirsten. Welche Mutter erzieht ihren heranwachsenden Sohn besser?