Mein Kind, dein Kind: Sabrinas Tochter Lia darf ihre Mutter jeden Tag beschimpfen
In Potsdam lebt die 35-jährige Sabrina gemeinsam mit ihren drei Kindern und Ehemann Rene. Die Grafik-Designerin hat einen ziemlich außergewöhnlichen Erziehungsstil und lässt ihren Kindern sehr viel Freiraum. Auch sprachlich dürfen die Kinder sich austoben. Einmal täglich können sie fünf Minuten lang alle Schimpfwörter verwenden, die ihnen einfallen.

Bei Öko-Mutter Sabrina haben die Kinder viele Freiheiten. Die Grafik-Designerin hat ein ziemlich eigenwilliges Erziehungskonzept, denn im Kinderzimmer dürfen Wände, Möbel und Spielsachen fröhlich bemalt werden. "Mein Erziehungsstil ist bedürfnisorientiert. Das versuch' ich dadurch zu erreichen, dass sie ihr Zimmer selber kreieren dürfen." Einmal am Tag gibt es dann auch die sogenannte "Fünf-Minuten-Regel". In diesem Zeitfenster will die 35-Jährige die sprachliche Kreativität ihrer Kinder auf ihre ganz eigene Weise fördern. "Da dürfen sie alle Fremdwörter, Schimpfwörter und bösen Wörter nutzen, die sie kennen und auch neue kreieren". Dabei fallen dann mal ganz "spielerisch" so Worte wie "Scheißkopf" oder "Arschgesicht" aus dem Mund der zweijährigen Lia oder ihrer fünfjährigen Schwester.
"Mein Kind, dein Kind"-Mutter Vivien ist entsetzt: "Kinder brauchen überhaupt keine Schimpfwörter. Die können sich ganz normal unterhalten. Kinder sind Kinder. Wenn sie mal ein Schimpfwort sagen, dann kann man ihnen erklären, dass das nicht so gut war." Die 25-jährige Berlinerin kann es nicht fassen, dass man sich dafür fünf Minuten Zeit am Tag nimmt, diese Worte aufzusagen. "Was ist denn das für ein Schwachsinn", fragt sich die junge Mutter ungläubig.