Mein Kind, dein Kind: "Versuch das mit diesen Strafen nicht zu machen"
Bei "Mein Kind, dein Kind – Wie erziehst du denn?" treffen sich die 32-jährige Saskia und die 18-jährige Teenie-Mutter Lisa mit ihren Söhnen Leven und Tyler in einem Mutter-Kind-Café. Die Erziehungsstile der beiden Mütter unterscheiden sich wesentlich. Während Saskia ihren Sohn Leven mit Liebe überschüttet und eher nachsichtig mit dem Kleinen umgeht, ist die junge Lisa streng und resolut mit ihrem Sohn Tyler. Saskia brennt das Thema Bestrafung besonders unter den Nägeln. Darüber möchte die 32-Jährige auf jeden Fall mit Lisa sprechen.

Tyler und Leven verstehen sich prima und spielen, während sich ihre Mütter austauschen. Die 18-jährige Lisa lässt ihren Sohn Tyler nicht aus den Augen, das ist auch schon Saskia aufgefallen. Teilweise spricht Lisa mit ihrem Sohn sogar über ein Videotelefon, während die beiden in getrennten Räumen sind, damit sie den Zweieinhalbjährigen jeder Zeit im Blick hat. Saskia stellt fest, dass die persönliche Beziehung zwischen Lisa und ihrem Sohn fehlt, "er kann dich nicht in den Arm nehmen, er kann dich nicht riechen, er kann dich nicht anfassen. Das sind alles so Sachen, die brauchen diese kleinen Kinder". Lisa nimmt den Kritikpunkt auf und spielt den Ball aber zurück. Sie findet, Saskia und Leven kennen nur das Miteinander, Lisa glaubt: "Das wird für ihn dann auch ganz schwer für die Zukunft aus dieser Abhängigkeit herauszukommen."
Weshalb blendet Saskia die Vaterrolle völlig aus?
Auch die Teenie-Mutter findet einen Kritikpunkt an Saskias Erziehungsstil. Denn die alleinerziehende Mutter hat sich dafür entschieden, die Vaterrolle wegzulassen. "Levens Vater hat uns im Stich gelassen und deshalb blende ich das Thema komplett aus." Sie selbst wurde so erzogen, da auch sie ohne Vater aufgewachsen ist. "Es wurde nichts Negatives besprochen, es wurde einfach weggelassen", erklärt Saskia. Inzwischen hat die Stewardess und Hotelfachfrau Kontakt zu ihrem Vater und ein gutes Verhältnis, weil sie die Chance hatte, ihn ganz unbefangen und ohne Vorurteile kennenzulernen.
Zusätzlich möchte Lisa ihrem Gegenüber mitgeben, dass Regeln sehr wichtig sind für das Kind. Sie befürchtet Leven könnte irgendwann Schwierigkeiten bekommen und anecken, weil er keine Regeln kennt. Saskia hingegen stellt fest, dass auch sie einige klare Abläufe in ihrer Erziehung befolgt, allerdings habe sie "keine Uhr. Mein Kind ist meine Uhr."
Saskia hat ihrerseits noch ein Thema, das sie auf jeden Fall ansprechen möchte. "Versuch das mit diesen Strafen nicht zu machen." Saskia war den Tränen nahe, als sie hörte, wie Lisa ihren Sohn maßregelte: "Dann hab' ich ihn mir geschnappt und hab' mit seinem Popo den einen Glastisch und mit seinem Oberkörper den anderen Glastisch abgetrocknet." Die 32-Jährige findet, eine solche Bestrafung gehe zu weit. Eigentlich sollte Lisa erkennen, dass Tyler nur die Aufmerksamkeit seiner jungen Mama sucht. Saskia findet, dass Tyler ganz genau wisse, wenn er etwas Verbotenes macht, dann "reagierst du auf ihn, dann hörst du ihm zu. Er denkt, dass ist deine Liebe zu ihm, dass du ihn bestrafst."