mieten, kaufen, wohnen: "Der lange Tünn" findet den Makler seltsam
Die Kölner Türsteherlegende "Der lange Tünn" sucht nach 35 Jahren in Köln Sülz eine neue Bleibe, in der er fernab vom Trubel leben kann. "mieten, kaufen, wohnen"-Makler Christian Petri widmet sich diesem Auftrag gerne. Doch sein Kunde ist alles andere als begeistert von dem Immobilienexperten.

Anton Claahsen hat viele Jahre als Türsteher in Köln gearbeitet. Mit seiner Körpergröße blieb er vielen Menschen im Gedächtnis und erhielt schon bald den Spitznamen "Der lange Tünn". Mittlerweile ist Anton 66 Jahre alt und will einen Neustart wagen. Dazu gehört vor allem eine neue Wohnung, die ihm "mieten, kaufen, wohnen"-Experte Christian Petri besorgen soll. Der erste Eindruck des Kunden klingt allerdings nicht sehr vielversprechend: "Im ersten Moment habe ich einen Schreck gekriegt. Da dachte ich mir nur: Was kommt denn da für ein Papagei?"
Dass seine quietschgelbe Hose seinen Kunden stören könnte, daran denkt Christian Petri jedoch nicht. Er will lieber aufklären, weshalb er einfach nicht still stehen kann. Denn das fällt den meisten Leuten dann doch irgendwann auf. "Ich habe ADHS", erklärt der Makler seinem Auftragsgeber deshalb lieber im Vorhinein. Doch der scheint den "mieten, kaufen, wohnen"-Experten nicht ganz zu verstehen: "Was hast du? Ist doch nicht schlimm. Ich bin beim ADAC." Viel mehr möchte "Der lange Tünn" dann auch nicht mehr vom Makler hören. Der redet ihm nämlich zu viel. "Komm! Lass uns mal die Wohnung ansehen!", gibt Anton dem hektischen Makler einen verbalen Schubs.
Anton: "Der Petri geht mir auf den Sack!"
Kaum sind die beiden Männer in der 48-Quadratmeter großen Wohnung angekommen, steuert Anton direkt ins erste von insgesamt zwei Zimmern. Die Lage gefällt dem Kult-Türsteher jedenfalls schon mal. "Hier kann man doch gut die alten Freunde einladen, oder?" "Nix. Ich habe keine Lust, die einzuladen. Ich bin froh, wenn ich meine Ruhe habe", wimmelt Anton den Makler ab. Er ist schließlich hier, um die Wohnung zu besichtigen und nicht um Smalltalk zu machen. "Der Petri geht mir auf den Sack. Er ist zwar ein netter Mann, aber er geht mir auf den Sack. Um die frühe Uhrzeit, so viele Fragen zu beantworten, da habe ich keinen Bock drauf". Da kann Christian Petri nur hoffen, dass er es sich mit seinem Kunden nicht verscherzt hat.