"mieten, kaufen, wohnen": Marcos Kunde haust im VW-Bus
Frisch zum Semesterbeginn gibt es in den Universitätsstätten wie in jedem Jahr einen Engpass um bezahlbare Wohnungen. Auch in Köln ist es fast unmöglich, in dieser Zeit das passende und bezahlbare Dach über dem Kopf zu finden. Südstadt-Makler Marco von Reeken weiß um die Problematik und will seinem aktuellen Kunden Eike Burghardt helfen, endlich die eigenen vier Wände zu beziehen. Unter welch dramatischen Umständen der Student momentan haust, ahnt der Kölner Makler zu dem Zeitpunkt noch nicht.

Nur drei Kilometer von der Innenstadt entfernt, weiß Makler Marco von Reeken, würde sich sein studentischer Kunde sicher pudelwohl fühlen. Deswegen zeigt er ihm dort eine hübsche Altbauwohnung, die allerdings knapp 150 Euro über seinem Budget liegt. Das scheint allerdings vorerst nicht weiter schlimm zu sein, denn Eike ist bereit, mehr Geld auszugeben. "Die Wohnungssuche gestaltet sich so schwierig, dass ich sage: 'Ich muss über mein Limit gehen.' Ich versuche das irgendwie zu schaffen." Der präsentierte Altbau gefällt dem Studenten, besonders die offene Küche und der französische Balkon. Doch preislich schlägt die Immobilie mit der Toplage dann doch zu sehr zu Buche. War wohl nichts für Marco von Reeken. Aber sicher findet sich demnächst eine passende Immobilie für den Studenten. Wieso hat es dieser denn eigentlich so eilig, umzuziehen? "Im Moment wohne ich bei einem Kumpel", erklärt der Sportstudent frustriert, "im Bully im Hinterhof." Bei diesen Worten traut Marco von Reeken seinen Ohren kaum. "In einem Bus meinst du?", hakt er ungläubig nach. "Das ist nicht besonders schön."
Ist die ehemalige Bäckerei das Richtige für den Studenten?
Nach diesem unfassbaren Geständnis hat der Kölner Makler Feuer gefangen. "Für mich hat die Aktion 'Hol' den Eike aus dem Bully!' begonnen", erklärt er zielstrebig. Und kurze Zeit später gibt es auch schon ein Objekt, was genau auf die Bedürfnisse des Heimatlosen passen könnte. Bevor es zur Besichtigung geht, will Marco von Reeken aber noch mal live und in Farbe sehen, unter welchen Umständen sein Kunde momentan sein Dasein fristet. Vor dem in die Jahre gekommenen VW-Bus bleibt ihm aber dann beinahe die Spucke weg. "Freistehend ist es ja schon", witzelt er, bevor er dann ernst wird. "Das ist schon extremer als ich mir vorgestellt habe", bemitleidet er Eike. "Da hätte ich nicht mal Lust auf eine Campingtour mit dem Ding."
Nach diesem Schock ist es dann aber endlich Zeit für die Besichtigung der zweiten Immobilie. Diese befindet sich, genau wie der ungemütliche Bully, ebenfalls im Stadtteil Mühlheim. Es gibt noch eine Gemeinsamkeit: Bei dem Objekt handelt es sich nicht um eine gewöhnliche Immobilie, sondern um ein Ladenlokal. Dieses soll in naher Zukunft in den händeringend gesuchten Wohnraum umgewandelt werden. Bei dem ungewöhnlichen Anblick ist Eike erst nicht gerade angetan. Doch langsam kann der Makler seine Fantasie entfachen. "Du hättest sogar Mitspracherecht, wie man sowas gestaltet", weiß Marco. Nach und nach beginnt der holzvertäfelte Laden dann sogar, Eike zu gefallen. Auch der Preis stimmt und liegt genau im Budget des Studenten. Schnell steht für den fest: Alles ist besser als im Bus zu wohnen. "Ich finde das gar nicht so schlecht", kommentiert Eike abschließend und entscheidet sich spontan für die ehemalige Bäckerei. In ein paar Wochen kann er dann endlich den in die Jahre gekommenen Bully verlassen.