Milch ist gesund oder doch nicht?

Erste Sahne?

Milch ist die allererste Nahrung der Säugetiere vom Fledermaus-Baby bis zum Menschen. Am ‚Tag der Milch’ wird aber nicht der Mütter gedacht, sondern es geht um das Grundnahrungsmittel (Kuh-) Milch.

Steigende Preise bei Milch
© dpa

Fast 700 Millionen Tonnen Milch wurden im Jahr 2008 weltweit produziert und verarbeitet. Der überwiegende Anteil davon (83%) war Kuhmilch. In Deutschland, dem fünftgrößten Milchproduzenten der Erde, gaben gut vier Millionen Kühe 28,4 Millionen Tonnen Milch, jede einzelne Kuh also im Schnitt mehr als 7.000 Liter.

‚Die Milch macht’s’ oder ‚Milch macht müde Männer munter’ sind die Slogans, mit denen die Milchwirtschaft den Milchkonsum ankurbeln will. Milch gilt als nahrhaft und gesund. Nahrhaft ist sie auf jeden Fall: Sie enthält zwischen 3,5 und 5 Prozent Fett, 3,5 Prozent Eiweiß sowie Kohlehydrate, Vitamine und Calzium.

Und natürlich sind Milchprodukte äußerst lecker! Was wäre eine Erdbeertorte ohne Sahne? Ob die Milch aber so gesund ist, wie sie oft gepriesen wird, ist allerdings fraglich. Möglicherweise halten sich positive und negative Wirkungen die Waage.

Milch: Für Kinder ideal

Unbestreitbar ist: Milch ist für Kinder ideal. Ihr hoher Calzium-Gehalt fördert das Wachstum gesunder Knochen, und die vielen essentiellen Milcheiweiße liefern die Bausteine für Muskeln und Gehirn. Erwachsene, die Milch vertragen, können von der blutfett-senkenden Wirkung profitieren. Möglich auch, dass Milch vorbeugend gegen Darmkrebs wirkt. Eine Studie aus dem Jahr 1998 weist demgegenüber aber auf eine erhöhte Prostatakrebs-Gefahr durch viel Milch (1,7 Liter pro Tag) hin. Es wird vermutet, dass das Calzium daran Schuld ist.

Recht weit verbreitet sind Milchunverträglichkeiten. Fast alle Kinder vertragen Milch sehr gut, bei Erwachsenen sieht das anders aus. In Deutschland fehlt 15 Prozent der Erwachsenen die Fähigkeit, Milchzucker zu verdauen. Man spricht dann von Laktoseintoleranz. In Südfrankreich sind 65, in Südostasien 98 Prozent der Bevölkerung betroffen.

Sauermilch-Produkte wie Joghurt, Quark und Kefir sind – weil fermentiert oder vergoren - besser verträglich. Beim Gärprozess oder der Fermentierung wird der Milchzucker nämlich komplett zu Milchsäure abgebaut. Die Bakterien und Hefen des Fermentierungsprozesses konkurrieren außerdem im Darm mit den schädlichen Candida-Hefepilzen und drängen sie zurück. Dadurch fördern Joghurt und Kefir die Verdauung und stärken das Immunsystem.