Mülltaucher: Essen aus der Tonne
Oma hat noch großzügig weggeschnitten, wenn das Brot geschimmelt hat, heutzutage schmeißt man es einfach weg. 330 Euro fliegen so jährlich pro Haushalt in den Müll, insgesamt sind das 20 Millionen Tonnen noch essbarer Lebensmittel. Zwei Österreicher setzen jetzt ein Zeichen - sie ernähren sich von Müll.

Der Kinofilm "Taste the Waste" - zu deutsch "Probier den Müll" - zeigt ab dem 8.September die gnadenlose Welt des Wegwerfens. "Wir hatten eine Untersuchung im Bereich Supermärkte. Gemeinsam mit einem Discounter haben wir über zehn Wochen erhoben, wie viel Lebensmittel, die eigentlich noch genießbar wären, weggeworfen werden. Wir haben festgestellt, dass pro Filiale etwa 45 Kilo an genießbaren Lebensmitteln pro Tag weggeworfen werden", sagt Felicitas Schneider vom Institut für Abfall in Wien.
Doch zwei Österreicher ticken da ganz anders: Sie tauchen dort ein, wo andere lieber schnell den Deckel drauf machen. Statt in den Supermarkt zu gehen, holen sie sich ihr Essen aus der Mülltonne. "Für mich war es schon eine Überwindung, das erste Mal da reinzugreifen und in diesen Säcken zu wühlen." , sagt einer der beiden. Heute lachen sie über ihre Anfänge als Mülltaucher – denn mittlerweile ist es ihr Alltag.
"Taste the Waste" zeigt in beeindruckenden Bildern die Wegwerfwelt - und kommt zum erschreckendem Fazit: Mit dem Essen, das wir in Europa und Nordamerika wegwerfen, könnten alle hungernden Menschen der Welt dreimal satt werden.
Man kauft mehr als man braucht
Große Verpackungen sind einer der Hauptgründe für diese Verschwendung, etwa jeder fünfte von uns wirft Essen deshalb weg. Man kauft viel mehr als man eigentlich braucht, und auf einmal ist das Haltbarkeitsdatum abgelaufen oder der Inhalt ist verdorben.
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Man muss aber nicht immer alles wegschmeißen. Lange haltbar sind zum Beispiel: Hartkäse am Stück, luftgetrocknete Wurst und Schinken, nicht geschnittenes Brot, Marmelade mit mehr als 50 Prozent Zucker. Angeschimmeltes Obst oder Gemüse sollten jedoch sofort in den Müll.