Navi-Überschrift: Mein Kind, dein Kind: Die Mütter gehen Kompromisse ein
Dem Erziehungsvergleich von "Mein Kind, dein Kind – Wie erziehst du denn?" haben sich diesmal Gadeh und Maria gestellt. Die beiden Frauen haben jeweils einen Tag bei der anderen Familie verbracht, den Alltag miterlebt und den Erziehungsstil ihrer Gastgeberin genau unter die Lupe genommen. Obwohl Gadehs und Marias Vorstellungen von einer perfekten Erziehung weit auseinander klaffen, wollen sie voneinander lernen. Die Aussprache zwischen den Müttern verläuft nicht nur friedlich, sondern trägt sogar Früchte.

"Mein Kind, dein Kind"-Mama Gadeh hat fünf Jungs zuhause: Iihren Mann und vier Söhne. Dem Erziehungsvergleich stellt sie sich mit ihrem zweitjüngsten Sohn Abbas, der zuhause ein ziemlich entspanntes Leben genießt. Was er haben will, das bekommt er von Mama Gadeh. Sie begründet ihre Fürsorge in ihrer Kultur: Sie und ihre Jungs haben libanesische Wurzeln und dort sei es üblich, dass die Mutter aufopferungsvoll für ihre Kinder sorgt.
Das absolute Gegenteil dazu ist "Mein Kind, dein Kind"-Mutter Maria, die sich mit ihrem Sohn Kimany in den Erziehungsvergleich begibt. Die Mutter von zwei Kindern legt viel Wert auf Selbstständigkeit, gesunde Ernährung und feste Strukturen. Kimany und seine Schwester helfen ihrer Mama, wo sie können: Bei der Hausarbeit mit anzupacken ist für die Kids selbstverständlich. Der Elfjährige spielt noch dazu mehrmals die Woche Basketball und macht Musik. Das straffe Programm für ihre Kinder hilft Mama Maria dabei, sich zwischendurch auch mal Zeit für sie selbst zu nehmen.
Der Erziehungsvergleich trägt Früchte
Den völlig unterschiedlichen "Mein Kind, dein Kind"-Müttern ist bei der jeweils anderen Familie einiges aufgefallen, was sie bei der finalen Aussprache loswerden möchten. Gadeh ist ziemlich beeindruckt von so viel Selbstständigkeit, die Marias Kinder jetzt schon an den Tag legen. Sie kritisiert aber, dass besonders Kimany zu wenig Zeit für sich selbst hat: "Kimany hat ja sehr viele Hobbies, wo ich mir sehr viele Sorgen mache, dass er zu überfordert ist, um das durchzuziehen." Maria versteht, was Gadeh meint, trotzdem verteidigt sie das straffe Programm ihres Sohnes: "Es ist möglicherweise zu viel, aber es ist seine Entscheidung. Es ist für ihn sozusagen der Grund, warum er lebt." Maria stört besonders, dass Gadeh bei der Erziehung ihrer kleinen Prinzen zuhause einfach zu gutmütig ist und sie zu sehr verwöhnt: "Wenn es so weiter geht, kann ich mir vorstellen, dass es wirklich die Selbstständigkeit aufhält." Gadeh sieht ein, dass in Sachen Strenge bei ihr noch Luft nach oben ist: "Es fällt mir wirklich sehr schwer, streng zu sein."
Am Ende sehen beide Mütter ein, dass die Kritik der anderen nicht aus der Luft gegriffen ist. "Das sind Anregungen, die angekommen sind", gibt Maria zu. Auch Gadeh nimmt Tipps für ihre Erziehung mit: Sie möchte ihre Söhne endlich zu mehr Selbstständigkeit erziehen und auch mal durchgreifen, wenn die Jungs ihr wieder einmal auf der Nase herumtanzen.