Nüsse

Nüsse - so gesund

Die Haselnuss ist die Frucht der Gemeinen Hasel, auch Haselstrauch oder Haselnussstrauch genannt. In Europa hat die Hasel eine lange kulturelle Tradition. Als Symbol für Lebens- und Liebesfruchtbarkeit ist sie Inhalt zahlreicher Bräuche. Im Steinzeitalter durfte sie als sehr wertvolle Pflanze nicht gefällt werden und man durfte die Früchte nur in Maßen verzehren. Die mittelalterliche Benediktinerin Hildegard von Bingen bezeichnete die Haselpflanze als Sinnbild für Wollust und Sünde, denn ihre Früchte, die Haselnüsse, standen für Sexualität und Fruchtbarkeit. Eben wegen dieses Rufes wurde die Hasel als Aphrodisiakum verwendet und ihre Rinde mischte man als Pulver oder Öl unter Speisen. Auch heut gilt die Haselnuss in manchen Ländern noch als Glücksbringer in Sachen Liebe und Fruchtbarkeit. So wird beispielsweise in England oder Süddeutschland der Braut bei der Hochzeit ein Korb voller Haselnüsse geschenkt. Diese stammen heutzutage wahrscheinlich aus der Türkei, Deutschlands Hauptlieferant. In Deutschland selbst können Haselnussbäume aufgrund der schlechten Klimabedingungen kaum gedeihen.

Haselnüsse sind sehr kalorienreich und daher in Maßen zu genießen. Beim Verzehr von 100 Gramm Haselnüssen werden schon 647 kcal aufgenommen. Das sind ca. 40% des Tagesbedarfs eines Erwachsenen mit 65 kg Körpergewicht. In Maßen sind Haselnüsse jedoch durchaus gesund. Die ungesättigten Fettsäuren, also die "guten Fette" sind Hauptbestandteil der Haselnuss, ebenso die Vitamine E und B. Zu kaufen gibt es Haselnüsse das ganze Jahr über. Wie die meisten Nüsse verzehrt man Haselnüsse jedoch am meisten in den Wintermonaten von Oktober bis Januar. Natürlich ist auch die Haselnuss eine beliebte Knabberei an kalten Winterabenden. Doch auch in der Küche werden Haselnüsse gerne verwendet und machen sich zum Beispiel in Gebäck, Salaten, Soßen oder Desserts besonders gut. Beim Kauf sollte man darauf achten, dass die Nüsse nicht beschädigt und dadurch schimmelig geworden sind, was besonders in Plastikverpackungen der Fall ist. Am besten lose auf dem Markt oder in Netzen kaufen. Die ungeschälten Haselnüsse halten sich mehrere Monate ohne zu verderben, vorausgesetzt sie werden trocken, kühl und dunkel gelagert. Wenn sie keine Schale mehr haben, halten sie sich luftdicht verpackt für vier Wochen im Kühlschrank.

Die bekanntesten und beliebtesten Nuss-Arten

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Die Walnuss ist botanisch gesehen keine Nuss, sondern gehört zu den Steinfrüchten. Erst nach sieben Jahren trägt ein Walnussbaum die ersten Früchte, aber dann gleich bis zu viertausend Nüsse. Die meisten Walnüsse kommen heute aus Kalifornien. Geerntet wird die Walnuss zwischen September und November. Sind die Nüsse reif, platzt die äußere grüne Schale auf, darunter schaut die Nuss in ihrer Schale hervor: braun, hart und schrumplig, wie kleine Gehirne. Die Nüsse werden zur Ernte nicht gepflückt, sondern mit schweren Maschinen von den Bäumen gerüttelt. Dann regnet es viele tausend Walnüsse. Die kalifornischen Bauern saugen die Mengen mit speziellen Nuss-Saugern auf.

Anschließend müssen sie in der Fabrik bei 27-43°C in einem Tank trocknen. Die Nüsse verlieren dadurch ihre Feuchtigkeit und bleiben lange haltbar. Die Walnuss sollte dann Zuhause am besten mit Schale kühl und trocken aufbewahrt werden. Dann hält sie sich bis zu zwölf Monate. Die schon geknackten Nüsse gehören in den Kühlschrank, am besten in einen Gefrierbeutel oder in eine Haushaltsbox, weil sie durch das Nussöl schnell ranzig werden können. Das Nussöl nimmt besonders leicht Fremdgerüche an, die Nachbarschaft zu Zwiebeln, Knoblauch oder Käse sollte also vermieden werden. Mit Walnüssen lassen sich leckere Speisen zaubern. Besonders beliebt sind Walnüsse in Schokoladenspeisen und Gebäck. Aber auch in deftigen Gerichten wie zu Pasta, Fisch und Meeresfrüchten zeigen die schrumpeligen Kerne ihre Vorzüge. Und gesund sind sie auch noch: Schon 50 Gramm Walnüsse am Tag decken den Tagesbedarf eines Erwachsenen an den für die Gesundheit wichtigen Omega-3-Fettsäuren. Diese kann der Körper nicht selbst produzieren. Er ist darauf angewiesen, sie durch die Nahrung aufzunehmen. Zu einer gesunden und ausgewogenen Ernährung bietet die Walnuss eine gute Ergänzung.