Outlander: Executive Producer Ronald D. Morre im Interview

Ronald D. Moore: "Die Geschichte reizte mich!"

Wie kamen Sie dazu, die Serie „Outlander“ zu produzieren?

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Das war ungefähr vor sechs oder sieben Jahren. Nachdem ich die Serie „Battlestar Galactica“ abgeschlossen habe, sprach ich mit meiner Frau Terry und meiner Produzenten-Kollegin Maril Davis bei einem Abendessen in Vancouver über zukünftige Projekte und sie erzählten mir von der Bücherreihe von Diana Gabaldon. Die Geschichte reizte mich und nachdem ich alle acht Bücher gelesen hatte, war ich begeistert von dem starken weiblichen Charakter und der Liebe zum historischen Detail. So kam die Idee, eine TV-Serie daraus zu machen. Ich liebte die Handlung, die Zeit und den Aufbau. Nach einigem Hin und Her und Absprachen mit Rechteinhabern, ob nun ein Film oder eine Serie daraus werden sollte, fiel die Entscheidung auf die Serie – was ich auch definitiv passender fand!

„Outlander“ startet nun in Deutschland. Haben Sie schon etwas von den deutschen Fans mitbekommen?

Es ist toll, wenn ein Land zum ersten Mal eine Serie sieht – die Reaktionen der verschiedenen Länder sind generell spannend. Die große Frage ist dabei immer, ob die Bücher im jeweiligen Land beliebt sind oder nicht. Wenn die Bücher beliebt sind, sind es besonders die Fans, die als erstes die Serie schauen, das „normale“ Publikum kommt erst danach. Wenn die Bücher in einem Land nicht so bekannt sind, so sieht das Publikum die Serie eher als gewöhnliche historische Serie und eher aus einer neutraleren Perspektive heraus.

Waren Sie schon einmal in Deutschland? Wie finden Sie Deutschland?

Ich war einmal in Frankfurt und zwar für eine „Star Trek“-Convention! Und auch wenn ich nur für ein paar Tage da war und die Räume der Convention eigentlich so gut wie nie verlassen habe, habe ich es genossen und es war toll. (lacht)

Was denken Sie, was den männlichen Zuschauern an der Serie gefällt und was den weiblichen?

Ich denke, der abenteuerliche Aspekt zieht besonders die Männer an – die Serie handelt von Krieg und Kämpfen, hat einen historischen Aspekt und zeigt interessante männliche Charaktere. Als ich das Buch las, dachte ich keinesfalls ‚Oh, das ist bloß etwas für Frauen‘, sondern dachte nur ‚Das ist aber eine wirklich gute Geschichte!‘ In den USA war ein großer Anteil der Zuschauer männlich, von daher gehe ich davon aus, dass auch in anderen Ländern beide Geschlechter Spaß an der Serie haben werden.

In welches Genre würden Sie „Outlander“ einordnen?

„Das ist eine interessante Frage. Das Buch wurde bisher verschiedenen Genres zugeordnet – deswegen ist die Beantwortung dieser Frage nicht ganz einfach. Man könnte sagen, dass ‚ Outlander‘ sowohl ein Abenteuerroman als auch ein Liebesroman ist. Da aber die Handlung auch in einer historischen Zeit spielt, könnte man es der Gattung der historischen Romane zuordnen. Weiterhin beinhaltet ‚Outlander‘ auch übernatürliche, märchenhafte und magische Elemente, weshalb es auch ein Fantasy-Roman ist. Schlussendlich ist für jeden Leser etwas dabei. Aus diesem Grund denke ich, dass ‚Outlander‘ ein breites Publikum ansprechen bzw. erreichen wird.

Warum haben Sie Caitriona Balfe für die Rolle der Claire Randall ausgewählt?

„Ich dachte, bei so vielen guten Schauspielerinnen wird es nicht schwer sein, eine passende Schauspielerin für die Rolle von Claire Randall zu finden. Deswegen entschied ich mich, zunächst eine passende Darstellerin für die Rolle von Claire zu finden, um dann im zweiten Schritt einen geeigneten Schauspieler für die Rolle von Jamie zu suchen. Am Ende war es genau umgekehrt: Wir besetzten erst die Rolle von Jamie und stießen dann auf Caitriona Balfe. Wir suchten eine Darstellerin, die in der Lage war, eine intelligente Frau aus der Neuzeit zu verkörpern und sich gleichzeitig in das 18. Jahrhundert hineinversetzen konnte. Als ich dann das Bewerbungsvideo von Caitriona sah, wusste ich, dass sie wie geschaffen für diese Rolle ist.“

Wie haben sich die Schauspieler auf ihre Rollen vorbereitet?

„Wir haben alle Darsteller gut vorbereitet, indem wir ihnen beibrachten, wie sie mit den Waffen aus dem 18. Jahrhundert umgehen. Außerdem lernten sie reiten, was ebenfalls einen großen Teil der Serie ausmacht.“