Owl City "All Things Bright and Beautiful"
Mit "All Things Bright And Beautiful" darf der Zuhörer in eine andere Welt einzutauchen – in ein musikalisches Traumland: Üppige Szenarien, ein Garten voller Schmetterlinge (wie im Fall von "Honey And The Bee"), ein ganzer Raum voller Blüten ("Hospital Flowers") oder schillernde Sonnenuntergänge ("Dreams Don't Turn To Dust"). Dazu präsentiert die Musik auch abstraktere Bilder: "Cherrybombs", Knaller also, die rote Farbspritzer auf Amseln hinterlassen ("Kamikaze") oder das Gefühl, seine Zehen einfach mal ins Universum einzutauchen ("Alligator Sky", die erste Single des Albums).
Adam Young beschreibt, wie er zu derartigen Fantasiewelten ganz allgemein steht: "Es ist nicht so, dass ich vollkommen ausblenden will, was um mich herum geschieht", erzählt er. "Aber ich bin schon eher der Typ, der nachts wach im Bett liegt und Wachträume hat. Wie ein Regisseur, der sich einen Streifen im Kopf ausmalt und die Szenen im Kopf durchspielt. Ich finde das unglaublich inspirierend und irgendwie sogar wertvoller als alles, was ich wirklich durchlebt habe. So gesehen zeichne ich mit dem Song also ein Bild davon, wie mein Leben in einer Parallelwelt wohl aussehen könnte."
Auch klanglich hat Adam Young seine Palette für "All Things Bright and Beautiful" erweitert: Auf "Kamikaze" präsentiert er beispielsweise eine ganz andere und sehr viel härtere Seite seiner Stimme; bei "Dreams Don't Turn To Dust" sind es majestätische Streichereinlagen, euphorisch klingendes Dancefloor-Tempo im Fall von "The Yacht Club" (ein Track mit Gast-Vocals der kanadischen Sängerin Lights) oder ganz klassischer Klavier-Popsound bei "Plant Life", das er gemeinsam mit Matthew Thiessen von der Band Relient K geschrieben hat.
Owl City
Adam Young hat viel erreicht, seit er seine ersten musikalischen Experimente bei MySpace und YouTube hochgeladen hat. Das war zugleich der Startschuss für eine Karriere, die gleichermaßen von Online-Rückenwind und viel Airplay angekurbelt wurde. Die New York Times hat sie als Paradebeispiel dafür bezeichnet, "dass es heute sowohl neuer als auch alter Medien bedarf, um aus einem Künstler einen richtigen Star zu machen."
Bevor er zur Online-Sensation avancierte war Adam Young der Sohn eines Mechanikers und einer Lehrerin, ein Einzelkind, das ganz unspektakulär aufs Community College ging und nebenher irgendwelche Jobs hatte. Zuletzt stand er den ganzen Tag in einer Lagerhalle und verlud Kisten auf die Lastwagen einer Firma. Im Kampf gegen seine Schlaflosigkeit begann er schließlich damit, eigene Beats und Melodien auf seinem Laptop zu kreieren, so erschien 2007 seine erste EP "Of June" sowie wenig später das Album "Maybe I'm Dreaming" (2008), das genau wie die EP auf Anhieb in die Top-20 der US-amerikanischen Electronic-Charts ging.
Der 24-jährige Mastermind von Owl City ist geboren und aufgewachsen in Owatonna, einer 25.000 Einwohner zählenden Stadt im Staat Minnesota. Seit Owl City mit dem Album "Ocean Eyes" durchgestartet sind und die internationale Poplandschaft erobert haben, dreht sich die Erde für Adam Young verdammt schnell:
Das Debütalbum "Ocean Eyes" erschien im Sommer 2009 und belegte Platz 1 in diversen Billboard-Charts (Rock, Alternative und Dance/Electronic). Dazu wurde der Longplayer in neun Ländern mit Gold oder Platin ausgezeichnet. Allein die erste Singleauskopplung "Fireflies" wurde in den USA vierfach mit Platin ausgezeichnet und ging in 24 Ländern auf Platz 1 der Charts; in den Staaten kehrte der Track sogar noch ein zweites Mal an die Chartspitze zurück, dazu verkaufte sich "Fireflies" über vier Millionen Mal als Download.
Spätestens damit waren Owl City eine internationale Sensation. Und so verkaufte Adam nicht nur 12 Millionen Tracks, sondern teilte sich, unterstützt von einer fünfköpfigen Band, auch immer größere Bühnen: Owl City traten unter anderem im Vorprogramm von Maroon 5 und John Mayer auf, um danach ausverkaufte Tourneen in den Staaten, in Europa, Australien, Neuseeland und Japan zu spielen.