Autofahren ohne Arme

Nur die Kraft der Gedanken bewegt die Arme

Christian Kandlbauer ist der erste Europäer, der ohne Arme Auto fahren kann. Obwohl der 22-Jährige bei einem Starkstromunfall beide Arme verloren hat, lenkt er heute wieder ein Fahrzeug - und zwar mit seinen Armprothesen, die er mit dem Gehirn steuert. Das erfordert höchste Konzentration im Straßenverkehr.

Der Österreicher Christian Kandlbauer wurde zum Forschungsobjekt – denn die Art seiner Verletzung bot den Ingenieuren von Otto Bock genau die Herausforderung, die sie für die Entwicklung des Prototyps brauchten. Technik musste die verlorenen Nervenbahnen ersetzen. So ist Christian Kandlbauer heute der erste Europäer, der mit seinem Gehirn einen sogenannten intelligenten Arm steuern kann. Allein die Kraft seiner Gedanken bewegt seine Arme. Ein Rezeptor am Finger ermöglicht es Christian Kandlbauer sogar erstmals wieder zu spüren. Das Forschungsprojekt hat mehrere Millionen Euro gekostet – doch in Serie soll die neue Technik bezahlbar sein.

Nur 22 Fahrstunden waren nötig

Die Armprothesen eröffnen Christian Kandlbauer viele neue Möglichkeiten. Besonders stolz ist er darauf, dass er nach nur 22 Fahrstunden beim ersten Versuch die Führerscheinprüfung bestanden hat. Statt Muskelkraft braucht Christian vor allem Konzentration, um seine Arme zu bewegen. Eine spezielle Fahrzeugtechnik hilft ihm beim Autofahren. Spezialisten der Firma Paravan haben seinen Subaru Impreza auf seine Bedürfnisse umgerüstet. So wurden beispielsweise mehrere Bedienelemente auf einen Schalter vereinigt, um dem Fahrer das Bedienen zu erleichtern.

Natürlich sind künstliche Arme nicht so gut wie die eigenen – und schwierige Situationen im Straßenverkehr eine echte Herausforderung. Doch Christian Kandlbauer fühlt sich ihr gewachsen.