Brennender BMW
Ein 85.000 EUR teurer BMW 635d fängt auf der Autobahn Feuer. Ein Schock für die beiden Insassen Michael Lehmann und Bert Sieber. Dennoch gelingt es ihnen in dieser brenzligen Situation das Fahrzeug noch auf den Seitenstreifen zu lenken und sich selbst zu retten, während der BMW restlos ausbrennt. Wie konnte das passieren? Was ist der Grund für dieses Feuerinferno am Fahrzeug?

Die erste Erkenntnis: Drei Wochen zuvor hatte BMW eine Rückrufaktion gestartet. 290.000 Fahrzeuge mussten überprüft werden. Der Grund: Eine Batteriekabelabdeckung muss überprüft werden, es wird vor Bränden gewarnt. Bert Sieber, Besitzer des abgebrannten 635d, hat jedoch keine Mitteilung erhalten.
Auch im Internet gibt es Berichte über brennende 5er und 6er BMW. Doch kann ein Fehler an einer Kabelabdeckung überhaupt den Brand in Siebers Auto ausgelöst haben? Laut BMW bezog sich die Rückrufaktion technisch auf eine Kabelverbindung im Kofferraum und kann als Ursache für den Brand im Motorraum ausgeschlossen werden.
Verpasste Rückrufaktion?
Im Fall von Bert Sieber kann nicht mehr festgestellt werden, was die Ursache für den Brand war, denn ein Beweissicherungsverfahren gab es nicht. Selbst wenn der Brand auf den Rückrufmangel zurückzuführen gewesen wäre, hätte BMW den Schaden nicht ersetzen müssen, denn der 4-Jahre alte BMW von Bernd Sieber befindet sich nicht mehr innerhalb der Garantiezeit und der gesetzlichen Gewährleistung. Daher greift in seinem Fall nur noch das Produkthaftungsgesetzt und das besagt, dass der Hersteller lediglich für Folgeschäden haftbar gemacht werden kann, nicht aber für Schäden am Produkt selbst. Aber auch nur dann, wenn man ihm das nachweisen kann.
Von seiner KFZ-Versicherung erhielt Sieber 42.000 EUR, für ein Fahrzeug, das ursprünglich mehr als doppelt so teuer war und gerade einmal 23.000 Kilometer gefahren ist.
Es gilt also: Wer von einem Rückruf erfährt, sollte auch ohne selbst angeschrieben worden zu sein, schnellstmöglich Kontakt zur Werkstatt aufnehmen, damit solche Fälle wie der von Bert Sieber in Zukunft ohne Folgen bleiben.