Elektropionier Querfurth
Der feuerrote Trabant von Rudolf Querfurth fährt nicht nur fast geräuschlos, sondern auch emissionsfrei. Vor über 20 Jahren tauschte der Elektroingenieur den Zweitaktmotor gegen einen Elektromotor. Seitdem tankt er den Trabant an der heimischen Steckdose für umgerechnet 2,50 EUR voll. Damit legt er immerhin eine Entfernung von 50 Kilometern zurück. Normale Bleibatterien mit 70 Amperestunden und insgesamt 10 Kilowatt liefern den nötigen Drehstrom für den Motors.
Laut Querfurth ist ein Trabi wegen der leichten Karosserie und den dünnen Reifen prädestiniert für den Elektroantrieb. Das Originalgetriebe sorgt noch immer für die Kraftübertragung, aber die gesamte Elektrifizierung hat der Rentner in mühevoller Heimarbeit selbst gemacht.
Schon vor 40 Jahren begann Querfurth, Ideen für Elektromobile zu entwickeln. Der gebürtige Hesse plante alles selbst - auch die komplizierte Steuerungstechnik. Sein erstes Projekt war ein Ford Taunus 17 m Kombi. 10 Jahre Arbeit und 100.000,- DM steckte er in das Experimentalfahrzeug, bis er es für das Trabiprojekt an ein privates Ford-Museum verschenkte.
Der Elektroingenieur sieht die heutige Zukunft von Elektroautos in Lithium-Ionen-Akkus - sein Trabi hätte damit zumindest die doppelte Reichweite.