Local Motors
Wenn man an Autos zum Selberbauen denkt, fallen den meisten wahrscheinlich die kleinen Modellautos ein, die in mühevoller Handarbeit mit Pinzette und Sekundenkleber zusammengesetzt werden. Doch längst beschränkt sich die Fingerfertigkeit von Hobby-Ingenieuren nicht nur auf den Bau von Fahrzeugen in Miniaturgröße. Neuerdings können unter fachmännischer Anleitung auch Autos im Maßstab 1:1 zusammengesetzt werden.

Möglich ist das im US-Bundesstaat Arizona. In Phoenix sitzt die Firma Local Motors. In den Werkshallen kann jedermann sein eigenes Fahrzeug bauen. 59.000,- USD kostete die einzigartige Erfahrung. Der Gegenwert: Ein wüstentaugliches Rallyefahrzeug mit über 450 PS.
Drei bis vier Wochen Schraub-Vergnügen
Unter Aufsicht eines Mechanikers werden die Rallye Fighter in 190 Arbeitsschritten zusammengesetzt. Die Einzelteile, die von den Kunden zu einem Gesamtwerk zusammengefügt werden, stammen alle von unterschiedlichen Herstellern. Die Antriebskomponente stellt General Motors zu Verfügung. Der V8 Small Block stammt aus der Corvette. Lediglich der Leichtmetallrahmen wird von Local Motors gefertigt.
Drei bis vier Wochen dauert der Bau eines Rallye-Fighters. An zwei langen Wochenenden legen die Kunden Hand an. Das Fahrverhalten des Wüstenfahrzeugs kann sich sehen lassen. Dank riesiger Stoßdämpfer, einem niedrigem Schwerpunkt und einem Gewicht von lediglich 1400 Kilogramm können auch Hobbyfahrer das Auto bewegen wie ein Rallye-Profi.
Nicht nur abseits befestigter Straßen sorgt der Rallye-Fighter für jede Menge Fahrspaß: Das Auto Marke Eigenbau ist in den USA auch für den Straßenverkehr zugelassen. Das Konzept scheint aufzugehen: Zwölf Rallye Fighter sind bereits fertig, 120 weitere Bestellungen liegen vor. Insgesamt 2000 Fahrzeuge möchte Local Motor gemeinsam mit den Kunden herstellen, dann steht ein Modellwechsel an. Das nächste Kastenbaufahrzeug soll ein Roadster werden. Hoffentlich wird der mindestens genau so spektakulär wie der Rallye-Fighter.