Melkus RS 2000

Ein Stück sozialistische Rennsportgeschichte

Wer in der ehemaligen DDR Autofahren wollte, musste Geduld haben. Bis zu 15 Jahre dauerte es, bis man in den Genuss des begehrten Trabants gelangte. Wer nicht so lange warten wollte, der Obrigkeit versichern konnte, das Auto entsprechend seiner Bestimmung bei Rennveranstaltungen einzusetzen und natürlich Beziehungen hatte, der kaufte sich einen Melkus RS 1000. Der legendäre Flügeltürer war damals der automobile Stolz des Ostens.

Melkus 2

Wesentliche Baugruppen des Melkus RS 1000 stammten vom Wartburg 353. Der Dreizylinder-Zweitaktmotor leistete maximal 90 PS. Dank seines geringen Leergewichts von 690 Kilogramm und der perfekten Aerodynamik reichte die überschaubare Leistung dennoch für beachtlichen Fahrspaß. Nach 101 gebauten Exemplaren endete 1979 seine Ära.

Doch anders als der Trabi, erlebt der Melkus gerade seine Renaissance: Nach Jahren intensiver Entwicklung soll nun der Melkus RS 2000 an die Erfolge damaliger Zeiten anknüpfen. Der Neue strahlt in zeitlosem Design und verfügt, wie sein Vorgänger, über Flügeltüren. Jedes der Fahrzeuge ist ein auf den Kunden zugeschnittenes Unikat. Das Chassis stammt von Lotus, das 350 PS starke Triebwerk von Audi. Alles andere ist Handarbeit bis ins letzte Detail.

Sächsische Handarbeit

Anders als zu Zeiten des DDR-Regimes brauchen potentielle Melkus-Kunden heutzutage weder eine Rennlizenz noch einflussreiche Bekannte, um in den Genuss von einem der jährlich 25 gebauten Fahrzeuge zu gelangen.

122.000,- EUR reichen aus, um sich ein Stück sozialistische Rennsportgeschichte zu sichern. Damit ist der neue Melkus umgerechnet vierzig bis fünfzig Mal so teuer, wie sein legendärer Vorgänger. Aber sächsische Handarbeit hat nun mal ihren Preis.