Migalka in Moskau

"Vereinigung der blauen Eimer"

Mit Geld kann man sich fast alles kaufen - auch die Vorfahrt auf Moskaus Straßen. Um im Verkehrschaos schneller voran zu kommen, zahlen superreiche Autofahrer, sogenannte "Migalkas", 500.000 USD um sich ein Blaulicht aufs Dach zu schrauben.

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Dann wird die Gegenfahrbahn ausgenutzt, um schneller ans Ziel zu gelangen. Leider verursachen die Migalkas durch den rücksichtslosen Privatgebrauch des Blaulichts oft schwere Unfälle.

Rücksichtsloser Blaulicht-Gebrauch

Im April 2010 wurde die Bürgerbewegung "Vereinigung der blauen Eimer" gegründet. Sie kämpft gegen die Migralkas und will die Privilegien hoher Beamter und Offiziere abschaffen. Als Erkennungszeichen, und zur Verspottung der Migalkas, verzieren sie ihre Autos mit blauen Plastikeimern auf den Dächern.

Die Polizei erlaubt allerdings, angeblich aus Sicherheitsgründen, bei den regelmäßig stattfindenden Protestfahrten der "Vereinigung der blauen Eimer" nicht mehr als 50 Fahrzeuge.

Solange jedoch die private Nutzug der Blaulichter nicht stärker durch Gesetzte kontrolliert und sanktioniert wird, kann die Zahl der schweren Unfälle in Moskau nicht verringert werden.