Unfallakte

Kollision mit einem Baum

Ausgelassene Stimmung herrscht bei sechs jungen Leuten die nachts mit ihrem Auto zwischen Düsseldorf und Köln unterwegs sind. Einer der Fahrgäste wird auf dem Rückweg nach Köln abgesetzt, die anderen feiern im Auto weiter. Auch der achtzehn Jahre alte Fahrer lässt sich von der euphorischen Stimmung mitreißen. Immer schneller und zunehmend waghalsiger wird sein Fahrstil. In einer leichten Linkskurve auf der Neusserlandstraße in Köln verliert der Fahrer dann die Kontrolle über den Kleinwagen. Das Auto rammt einen Begrenzungspfeiler, schleudert über die Straße und knallt gegen einen Baum.

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Innerhalb weniger Minuten sind die ersten Helfer vor Ort. Den Einsatzkräften bietet sich ein schreckliches Bild: Eine Insassin wurde herausgeschleudert und liegt leblos unter dem Auto. Eine weitere Person sitzt tot auf der Rückbank. Die drei übrigen Personen, die den Unfall überlebt haben, befinden sich in einem Schockzustand. Sie liegen sich in den Armen und weinen.

Die Informationen für die herbeigeeilten Einsatzkräfte sind zunächst verwirrend: Der junge Fahrer ist vollkommen desorientiert und kann keine klaren Angaben über die Anzahl der Mitfahrer machen. Zunächst berichtet er von fünf, dann von sieben Insassen. Die Retter müssen zunächst davon ausgehen, dass sich noch weitere verletzte Personen im Umkreis befinden. Um das zu überprüfen, setzt die Polizei einen Hubschrauber mit Wärmebildkamera ein. Glücklicherweise werden aber keine weiteren Personen gefunden.

1,37 Promille Alkohol im Blut

Das Unfallteam der Kölner Polizei sichert die Spuren des Unfalls. Die Fahrspur des PKW führt geradewegs von der Straße in die Böschung. Bremsspuren sind keine zu erkennen. Offensichtlich hat der Fahrer keine Reaktionen gezeigt. Vieles deutet daraufhin, dass Alkohol im Spiel ist.

Eine Blutprobe des Fahrers bestätigt die Vermutung: Der junge Mann hat 1,37 Promille Alkohol im Blut. Zudem besitzt er keinen Führerschein. Das Erschreckende: Obwohl seine Freunde davon wussten, sind sie zu ihm in den Wagen gestiegen.

Doch nicht nur der Alkohol und die mangelnde Fahrpraxis sind Auslöser des Unfalls: Der Unfallwagen ist lediglich für vier Personen zugelassen. Durch das höhere Gewicht ändert sich das Fahrverhalten. Das Übersteuern wird begünstigt und es kann schneller zum Ausbrechen des Fahrzeugs kommen.

Der Fahrer des Unfallwagens muss sich demnächst vor dem Jugendgericht in Köln verantworten. Aber auch die Halterin des Fahrzeugs muss mit strafrechtlichen Konsequenzen rechen. Möglicher Vorwurf: Fahrlässige Körperverletzung oder sogar fahrlässige Tötung.