Unfallakte Bevern

Motorradunfall auf der Landstraße

Von 0 auf 100 in drei Sekunden, über 260 km/h schnell und eine faszinierende Fahrdynamik: Super-Sportmotorräder vermitteln Fahrspaß pur, doch die Leistung verlangt auch nach einer geübten Hand. Gerade junge Biker haben es schwer, die enorme Kraft zu beherrschen.

Unfallakte

So auch der 24-jährige Motorradfahrer, der mit seiner über 100 PS starken Kawasaki Ninja auf der Landstraße 843 bei Bevern im Kreis Cloppenburg unterwegs ist: Auf gerader Strecke prallt das Motorrad des jungen Mannes ins Heck eines Traktors. Der Fahrer kann weder ausweichen noch bremsen. Das Motorrad wird durch den Unfall komplett zerstört. Der 24-jährige Fahrer stirbt am Unfallort.

Die Unfallursache ist schnell ausgemacht: Zu hohe Geschwindigkeit. Der Biker war so schnell, dass er den vor ihm fahrenden Traktor viel zu spät erkannte. Er hatte nicht den Hauch einer Chance.

Besonders in den Sommermonaten häufen sich die Unfälle zwischen Bikern und landwirtschaftlichen Fahrzeugen. Die Überlebenschancen bei diesen Zusammenstößen sind gering. Nicht nur aus diesem Grund gelten landwirtschaftliche Fahrzeuge als der größte Feind der Biker: Gefährlich sind auch die extremen Tempounterschiede. Allein im vergangen Jahr hat dieser Umstand 20 Todesopfer gefordert.

Landwirtschaftliche Fahrzeuge sind die größte Gefahr

Um die Gefahren der Geschwindigkeitsunterschiede zu demonstrieren, hat die Unfallforschung der Versicherer 1.000 Unfälle ausgewertet und einen Crashtest bei Tempo 70 durchgeführt. Bereits bei einer Geschwindigkeit von 70 km/h zeigt sich, dass der Motorradfahrer den landwirtschaftlichen Fahrzeugen deutlich unterlegen ist.

Besonders in ländlichen Regionen stellen langsame oder abbiegende Traktoren eine große Gefahr dar. Im Bereich der Polizeidirektion Oldenburg sind im letzten Jahr 28 Motorradfahrer durch Unfälle mit Landmaschinen ums Leben gekommen. Für Zweiradfahrer gilt daher: Wer sein Motorrad im Grenzbereich bewegt, muss in Topkondition sein. Fahrerische Fehler bei hohen Geschwindigkeiten müssen meist mit dem Leben bezahlt werden.

Durch vermehrte Geschwindigkeitskontrollen versucht die Polizei die Unfallzahlen zu reduzieren. Doch nicht nur Kontrollen und Sanktionen können dazu beitragen, das Risikoverhalten der Biker zu schärfen: Der Besuch von Verkehrssicherheitstrainings ist gerade zu Beginn der Motorradsaison unerlässlich, um sich mit seinem Zweirad vertraut zu machen. Eine Garantie, nicht dem Rausch der Geschwindigkeit zu verfallen, gibt es allerdings nicht.