Der Hundeprofi
Auf den ersten Blick ist "Stuart" ein freundlicher und entspannter Geselle, nähert sich jedoch jemand in schnellem Tempo, egal ob Radfahrer oder Jogger, ist Alarm angesagt. Der junge Rüde verwandelt sich auf belebten Straßen oder Waldwegen von Dr. Jeckyll zu Mr. Hyde und ist nicht mehr zu bremsen. Er rennt auf Jogger und Fahrradfahrer zu, bellt und ist kaum zu beruhigen. Hundeprofi Martin Rütter weiß: Dieser Hund bellt nicht nur – er würde auch zubeißen, wenn Frauchen Katharina Steinhüser nichts dagegen unternimmt.

Jetzt ist schnelles Handeln angesagt, denn der junge Hund hat sein Verhalten bereits stark ritualisiert und muss nun lernen, dass das Angreifen von Joggern und Radfahrern für ihn nur negative Konsequenzen hat, bevor jemand verletzt wird.
Das Training: Reizunterbrechung und richtiges Timing

1. Trainingsschritt
Der erste Schritt ist eine Reizunterbrechung - in diesem Fall durch eine Wasserpistole. Das heißt, wenn der Rüde dem Bewegungsreiz folgt und einen Jogger oder Fahrradfahrer anbellt, wird er mit einer Wasserpistole besprüht. Der Hund wird aus seinem Schema gerissen und soll dabei lernen, dass Joggerjagen ein unerwünschtes Verhalten ist. Dieses Training findet zuerst auf einem Übungsplatz statt, damit der junge Hund nicht von zu vielen Reizen überfordert wird.
2. Trainingsschritt:
Nun kann das Training wieder zurück auf den belebten Waldweg zurückverlagert werden. Dabei ist das richtige Timing gefragt. Und das muss auch Frauchen Katharina Steinhüser noch lernen. Bei Fehlverhalten soll "Stuart" sofort besprüht werden und wenn er Jogger ignoriert, muss er direkt im Anschluss belohnt werden. Durch dieses Training kann "Stuart" lernen, dass das Ignorieren von schnellen Reizen weitaus lohnender ist, als die kurze Jagd.