Der Hundeprofi: Das Leinentraining mit dem aggressiven Rüden Aiko
Pamela hat ihren Schäferhund-Doggen-Mischling Aiko über eine ebay-Kleinanzeige gefunden. Aiko kam aus schlechter Haltung im Alter von vier Monaten zu ihr, da war er bereits durch mehrere Hände gegangen. Entsprechend schlecht sozialisiert ist der Rüde. Im Haus gibt es weniger Probleme mit Aiko, aber Spaziergänge mit ihm sind für Pamela und ihre beiden Kinder der reinste Albtraum. Aiko geht auf alles los, was sich bewegt, ob Mensch oder Hund. Ihn ohne Leine laufen zu lassen, ist gar nicht möglich. Aber auch mit Leine sind Spaziergänge ein ziemlicher Kraftakt für Aikos Menschen, weil er kaum zu halten ist.

Daher bittet Martin die Familie, mit Aiko auf sein Trainingsgelände zu kommen, um einige Tests durchzuführen, ohne Menschen oder andere Hunde in Gefahr zu bringen. Das Ergebnis ist relativ überraschend: Aiko verhält sich nämlich dort den Testhunden gegenüber ziemlich ruhig.
Martins Fazit: Bei Aikos Aggressionen handelt es sich um eine revierbezogene Aggression. Er will sein Revier und vor allem seine Menschen verteidigen. Da es ihm jedoch an ausreichender Sozialisation in der entscheidenden Welpenphase fehlt, kann man durch klassisches Training, zum Beispiel durch Umlenkung auf ein erwünschtes Verhalten, hier nicht mehr sehr viel ändern.
Das Training: Verbesserung der Leinenführigkeit
Daher konzentriert sich Martin vor allem darauf, bei Aiko die Leinenführigkeit zu verbessern. Mit Hilfe des Halti-Harness, eines speziellen Brustgeschirrs, lernen Pamela und ihre Kinder, Aiko besser zu kontrollieren. Für das Training stellt Martin der Familie in den nächsten Monaten seine Kollegin Andrea zur Seite, die „Fachfrau“ für Leinentraining ist. Und natürlich bekommt Aiko immer dann, wenn er brav folgt, ein Leckerchen.
Mit Hilfe des Trainings ist es schließlich möglich, ohne Stress mit Aiko spazieren zu gehen. Er schafft es sogar, den kläffenden Nachbarshund am Zaun zu ignorieren und hält sich stattdessen an der Seite seiner Menschen.