Tierheimhund Duc ist aggressiv gegenüber anderen Hunden
Der ehemalige Tierheimhund Duc war derartig unverträglich und ritualisiert aggressiv gegenüber anderen Hunden, dass Hundeprofi Martin Rütter den Schäferhund direkt auf sein sicheres und abgezäuntes Trainingsgelände bestellt hat. Hier wurde Duc von Martin Rütter getestet, damit sich der Hundeprofi ein Bild von dem Rabauken machen konnte.
Der Test: Duc wurde mit einem Maulkorb und erst mit und dann ohne Leine zwei Testhunden gegenübergestellt, natürlich immer mit dem nötigen Sicherheitsabstand durch den Zaun. Hundeprofi Martin Rütter wollte sich ein Bild davon machen, wie aggressiv der Schäferhund wirklich war. Das Ergebnis war ernüchternd, denn Duc war vehement und stellt eine ernsthafte Gefahr für andere Hunde dar. Der Test wurde erweitert, indem Martin Rütter schaute, inwieweit sich Duc durch Ansprühen mit der Wasserflasche beeindrucken ließ. Und hier war ein Ansatz zu erkennen: Die Wasserspritzer hinterließen bei Duc einen bleibenden Eindruck, nach den Sprühstößen reagierte Duc deutlich weniger aggressiv auf die Testhunde.
Das Training
Duc sollte jetzt lernen, dass es Alternativen für ihn gibt. Sein aggressives Verhalten wurde in neue Bahnen kanalisiert. Hierzu musste ihm ein Alternativverhalten angeboten werden. Spielerisch wurde auf dem Trainingsgelände ausprobiert, woran Duc Spaß haben könnte. Hier konnte sofort mit der Reizangel ein Treffer gelandet werden. Der Schäferhund machte unaufhörlich mit und war zum Erstaunen aller gleich zu begeistern. Und das auch im nächsten Schritt: Selbst in Anwesenheit eines Testhundes war das Spiel mit der Reizangel für Duc noch deutlich spannender als die Konfrontation mit dem anderen Hund.
Als Trainingshausaufgabe sollte das Ehepaar Bügler in den nächsten Wochen höchstens 15 Minuten pro Tag mit Duc und der Reizangel spielen. Beim nächsten Treffen mit Hundeprofi Martin Rütter zeigte dieses Training Wirkung. Duc wurde auf dem Trainingsgelände mit mehreren Testhunden konfrontiert und hatte die Wahl, sich entweder für das Spiel oder für die anderen Hunde zu entscheiden. Und siehe da – er fand letztlich das Spiel spannender. Duc interessierte sich zwar noch für die anderen Hunde, zeigte sich dabei aber wesentlich umgänglicher und entspannter als Wochen zuvor.
Der letzte Schritt konnte getan werden: Beim Spaziergang sollte Duc angeleint und mit Maulkorb versehen auf andere Hunde treffen. Der Kong sollte dabei sein. Duc durfte ihn sehen, aber nicht haben. Würde er beim Aufeinandertreffen mit den anderen Hunden ruhig bleiben, sollte er mit Leckerli belohnt werden. Für den Fall, dass er in alte Verhaltensmuster zurückkehrt und sich aggressiv zeigt, würde Hundeprofi Martin Rütter ihn erneut mit der Wasserflasche korrigieren. Und das erklärte Ziel konnte erreicht werden: Obwohl sich Duc nicht wohl fühlte in der Situation, konnten die anderen Hunde an ihm vorbeigehen, ohne dass er randalierte.