Die Höhle der Löwen 2016: Der Drei-Millionen-Euro-Pitch wird zum Desaster

Andreas Felsel will die mobile Energiebranche revolutionieren

Andreas Felsel hat Großes vor: Mit seiner Idee will er die weltweite Energiebranche revolutionieren. Dafür verlangt er jedoch eine Menge Kapital. Satte drei Millionen Euro erhofft er sich mit seinem Gang in "Die Höhle der Löwen". Die größte Summe in der Geschichte der Show. Bei den Investoren Carsten Maschmeyer, Judith Williams, Ralf Dümmel, Frank Thelen oder Jochen Schweizer fällt er mit seinem Pitch allerdings so richtig durch.

Der Schweizer Gründer will jeden Haushalt zum Stromverkäufer machen

"WeCharge" ist die Vision von Andreas Felsel aus der Schweiz. Mit seiner Hilfe soll es jedem möglich sein, seine private Steckdose zur öffentlichen Ladestation umzufunktionieren und damit Geld zu verdienen. In Zeiten von Elektroautos, Rollern und Co. ist Strom der entscheidende Faktor von Mobilität, und eine öffentliche Elektrotankstelle ist nicht immer verfügbar. Dieses Problem will der Gründer ein für alle Mal aus dem Weg räumen. Um seine Vision zu realisieren, braucht er jedoch eine dicke Finanzspritze. Ganze drei Millionen Euro erhofft er sich von den Investoren für sein Elektro-Start-Up. Diese Summe ist die höchste bisher geforderte Investition in der Geschichte der "Höhle der Löwen".

Frank Thelen: "Das ist so ein wirrer Misthaufen!"

Nach der Präsentation seiner "WeCharge"- Steckdose stößt der Schweizer Gründer jedoch schnell auf fragende Gesichter. "Kann sein, dass ich das einfach nicht verstanden hab'", wundert sich die Teleshopping-Queen Judith Williams. "E-Mobility ist für mich eines der wichtigsten Themen aktuell", sieht Frank Thelen das generelle Potential im mobilen Elektromarkt. "Das klingt für mich aber wie ein Studenten-Projekt", urteilt er über die Idee des Erfinders und stellt die extrem hohe Bewertung seiner Firma in Frage. Um die zu rechtfertigen, verweist Andreas Felsel auf seine Persönlichkeit und seinen bisherigen beruflichen Werdegang. Doch auch vier Beteiligungen an diversen AGs können in den Augen der Löwen die hohe Firmenbewertung nicht rechtfertigen.

"Ich glaube nicht an Sie als Unternehmer." Mit diesen klaren Worten steigt Carsten Maschmeyer als erster "Löwe" aus dem Deal aus. "Für mich ist das auch sehr schwer zu verstehen wo das Geld verdient werden soll. Deswegen bin ich leider auch raus", schließt sich auch Ralf Dümmel, gefolgt von Jochen Schweizer und Judith Williams, an. Ein Ass hat der Gründer jedoch noch im Ärmel. "Wir könnten sofort in Taiwan eine Insel ausstatten", berichtet er stolz. Doch aus dem vermeintlichen Ass wird schnell der finale Tiefschlag. "Das ist so ein wirrer Misthaufen", redet sich IT-Spezialist Frank Thelen in Rage. "Da gibt es ganz viele, die sich viel mehr Gedanken darüber gemacht haben und die schon viel weiter sind", und ist damit als letzter Investor raus.

"Abgelosed", zieht der Gründer sein Fazit aus dem Pitch. Es hätte der größte Deal in der Geschichte der "Höhle der Löwen" werden können. "Ich hab nicht das performed, was ich hätte performen sollen", sieht der Schweizer ein und muss sich ohne Investment auf den Weg zurück in die Schweiz machen.