Stayin`Alive - 50 Jahre Bee Gees

Die Biografie

Über vier Jahrzehnte beeinflussten die Bee Gees die Musikwelt maßgeblich und inspirieren bis heute etablierte und aufstrebende Künstler weltweit. Die Brüder Barry, Maurice und Robin verkauften bisher über 200 Millionen Tonträger auf der ganzen Welt und feierten trotz beruflicher und persönlicher Tiefschläge stets große Erfolge und schafften Songs für die Ewigkeit.

Barry Gibb (1.9.1946) und seine Brüder, die zweieiigen Zwillinge Maurice und Robin (22.12.1949), wurden auf der Isle of Man, einer autonomen Insel in der Irischen See, geboren. Vater Hughie Gibb war Drummer und Leiter einer Big Band und legte seinen Söhnen somit das musikalische Talent in die Wiege. Bereits 1955 begannen die kleinen Gibb-Brüder zu performen. 1958 zog die gesamte Familie Gibb von Manchester nach Redcliffe in Australien, wo sie acht Jahre lebte. Barry, Maurice und Robin nahmen an Amateur- und Talentshows teil, bei denen sie unter anderem Songs der Everly Brothers sangen. Zunächst trat das Trio unter dem Namen "The B.G.'s" auf - eine Kurzform von "Brothers Gibb" - woraus dann später die Bee Gees wurden. Die Gibb-Brüder pendelten ständig zwischen Auftritten und der Schule, bis Barry schließlich mit 14 Jahren und Maurice und Robin mit 11 Jahren ihre Schulkarriere beendeten, um sich ganz der Musik zu widmen.

Die musikalischen Brüder konnten in Australien einige kleine Charterfolge verbuchen, aber sie waren der Überzeugung, dass ihnen nur im "Swinging London" der große Durchbruch gelingen würde. Deshalb beschlossen sie, nach Europa zurückzukehren. Auf ihrer Rückreise nach England im Jahr 1967 erfuhren die Bee Gees, dass ihre Single "Spicks & Specks" auf Platz 1 der australischen Charts geklettert war. Wieder in England ließ der große Erfolg ebenfalls nicht auf sich warten: Der legendäre Musikproduzent Robert Stigwood nahm die Band unter Vertrag und die Bee Gees feierten in ihrer Heimat große Charterfolge mit Singles wie "Massachusetts" oder "Words". Ende der 60er Jahre kam es zu Unstimmigkeiten zwischen den Brüdern, die zu einer kurzen Trennung führten. Von 1969 bis 1970 startete Robin eine Solokarriere und war auch sehr erfolgreich. Lange hielten es die Bee Gees trotzdem nicht ohne einander aus - 15 Monate nach der Trennung kam es zur Wiedervereinigung. Nach einer kurzen Phase des Erfolges mit einem ersten Nr.1-Hit in den USA, „How Can You Mend A Broken Heart“, erfolgte ein jäher Absturz und die Brüder mussten wieder in kleinen Clubs und Pubs spielen, um überhaupt präsent zu sein.

Aufgeben kam für Barry, Maurice und Robin dennoch nicht in Frage und so folgten sie dem Rat von Musiklegende Eric Clapton und zogen ins sonnige Miami. Hier begann die Zusammenarbeit mit Produzent Arif Mardin, der das Brüdertrio mit der Musikrichtung R&B vertraut machte - eine damals ungewöhnliche Wahl für eine weiße Band. Arif Mardin verschaffte dem Trio mit dem Album "Main Course" von 1975 große Erfolge. Durch Probleme mit Mardins Plattenfirma im Jahr 1976 war er für die Bee Gees dann aber nicht mehr als Produzent verfügbar. Von da an arbeiteten sie mit Karl Richardson und Albhy Galuten als Produzenten weiter, die bereits an "Main Course" beteiligt waren. Das neue Produzententeam begleitete die Gibb-Brüder durch die restlichen 70er Jahre.

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In den späten 70er Jahren gelang den Bee Gees der endgültige Durchbruch: Zu dieser Zeit bat sie Musikproduzent Robert Stigwood, mit dem die Brüder bereits eine Erfolgsgeschichte verband, um vier oder fünf Songs für einen John-Travolta-Film über die Disco-Szene der 70er Jahre in Brooklyn - "Saturday Night Fever". Der Film-Soundtrack brachte einige der größten Bee-Gees-Hits wie "Stayin' Alive", "Night Fever" oder "How Deep Is Your Love" hervor, blieb über zwei Jahre in den Albumcharts und verkaufte sich über 30 Millionen Mal weltweit. Der Film und vor allem die Musik lösten einen wahren Disco-Hype aus. 1978 gewannen die Brüder ihren ersten Grammy Award, im Jahr darauf folgten noch fünf weitere Grammys.

1979 hatten die Bee Gees bereits fünf Platinalben und über 20 Hitsingles veröffentlicht. Barry feilte im Laufe der Jahre auch weiterhin an seiner Solokarriere: Gemeinsam mit Barbra Streisand sang er das Duett "Guilty", das er auch produzierte und zusammen mit seinen Brüdern geschrieben hatte. Insgesamt haben fast 2.500 Künstler Songs der Gibb-Brüder gesungen oder aufgenommen, darunter Dionne Warwick, Celine Dion oder Diana-Ross - auch der Charterfolg "Islands in the Stream" von Kenny Rogers und Dolly Parton stammt aus ihrer Feder.

Im März 1988 starb ihr jüngerer Bruder und ebenfalls erfolgreicher Solokünstler Andy Gibb im Alter von nur 30 Jahren an einem entzündeten Herzmuskel - als Folge jahrelangen Drogenkonsums. Der Tod des kleinen Bruders stürzte Barry, Maurice und Robin in ein Loch - insbesondere Maurice verstärkte seinen Alkoholkonsum massiv und musste schließlich auf Druck seiner Brüder in den Entzug.

In den späten 90er Jahren hatten die Bee Gees ein indirektes Comeback: Durch die beiden Nr-1-Coverversionen von "How Deep Is Your Love" von Take That und "Words" von Boyzone gelangten die Gibb-Brüder wieder in den Fokus der Musikwelt. Die andauernde Karriere der Bee Gees und ihr Beitrag zur Popmusik wurden dementsprechend geehrt: 1997 erhielten sie den BRIT Award für die Kategorie "Outstanding Contribution to British Music". Ebenfalls 1997 wurde die Band in die Rock and Roll Hall of Fame aufgenommen und gesellte sich zu Musikgrößen wie The Beatles, Elton John oder Johnny Cash.

2003 starb Maurice Gibb überraschend an einem Herzstillstand und Barry und Robin beschlossen, die Bee Gees aufzulösen. 2009 ließen die beiden Gibb-Brüder die Bee Gees jedoch kurzzeitig wieder auferstehen, aber Robin war zu diesem Zeitpunkt bereits unheilbar krank. Anfang 2012 starb Robin an Krebs. Seit Februar 2013 tourt Barry gemeinsam mit seinem Sohn Stephen und Maurices Tochter Samantha in Australien.

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