„Wie wir wurden, was wir sind! – 25 Jahre Mauerfall“

Deutsch-deutsche Schicksalsgeschichten

Es ist die wohl berühmteste Pressekonferenz der deutschen Geschichte: Um kurz vor 19 Uhr am 9. November 1989 stammelt SED-Politbüromitglied Günther Schabowski: „Das trifft nach meiner Kenntnis... ist das sofort, unverzüglich.“

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© Wie wir wurden, was wir sind!

Mit diesen Worten antwortet er auf die Frage, ab wann die gerade angekündigte neue Reiseregelung für DDR-Bürger in Kraft tritt. Die unfassbare Nachricht verbreitet sich in Windeseile. Es ist eine Sensation – die friedliche Revolution hat gesiegt. Am 9. November 1989 geht im Osten Deutschlands nicht nur ein Staat zugrunde – es sind zahlreiche menschliche Lebensläufe, die vor 25 Jahren auf den Kopf gestellt werden. Für viele bleibt nichts mehr, wie es war. Anlässlich dieses einschneidenden Jahrestages zeigt VOX die große Samstags-Dokumentation „Wie wir wurden, was wir sind! – 25 Jahre Mauerfall“. Die vierstündige Dokumentation ist eine emotionale Zeitreise durch die deutsch-deutsche Geschichte und portraitiert den Werdegang prominenter und nicht prominenter ehemaliger DDR-Bürger.

Getrennte politische Systeme getrennte Familien, getrennte Leben: Durch die Errichtung der Berliner Mauer 1961 wurde Deutschland in zwei Republiken aufgeteilt und die Schicksale zigtausender Menschen aus Ost und West neu geordnet. Für ihre Bürger bedeutet das Ende der DDR einen Aufbruch in ein nahezu unbekanntes Land. SPIEGEL TV hat für die große Samstags-Dokumentation 25 Jahre später erneut Zeitzeugen vom Stasi-Mitarbeiter bis zum Flüchtling besucht. Mit Hilfe von Bildern, die im Fernsehen vor 25 Jahren um die Welt gingen, wurden auf SPIEGEL ONLINE Menschen gefunden, die sich auf den Aufnahmen wiedererkannten – so wie unter anderem Familie Sobel. Im August 1989 planen Simone und Walter Sobel mit ihren zwei kleinen Töchtern Indra und Sabrina die Flucht aus der DDR über Ungarn. Niemanden weihen sie in ihr Vorhaben ein, aus Angst verraten zu werden. Das Ehepaar, seine Töchter und deren Großmutter, die ahnungslos zurück im Osten blieb, erzählen von ihrer abenteuerlichen Flucht.

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© Wie wir wurden, was wir sind! 25

Auch Ines Faller flieht im Sommer 1989 über die ungarische Grenze und wird dabei gefilmt. Ihr sehnlichster Wunsch: Endlich in Freiheit leben und die Welt entdecken. Die Flucht gelingt, alles scheint ihr offen zu stehen. SPIEGEL TV trifft Ines Faller 2014 wieder: Sie ist Mutter einer 24-jährigen Tochter. Beide erzählen in der Dokumentation, ob sich ihre Hoffnungen erfüllt haben. Am 9. November 1989 steht Bärbel Reinke vor dem Brandenburger Tor und fleht die Grenzer an, sie „rüber“ in den Westteil zu lassen. Ein Team dreht damals die ergreifende Szene. Und tatsächlich erfüllt sich ihr Wunsch! Im Interview – 25 Jahre danach – überwältigen die Gefühle sie immer noch anlässlich der Erinnerung an diesen denkwürdigen Tag. Auf diese Weise zeichnet „Wie wir wurden, was wir sind! – 25 Jahre Mauerfall“ ein Bild von Schicksalsgeschichten – zum Teil über ganze Generationen hinweg.

Politiker wie der ehemalige Außenminister und Vizekanzler Hans-Dietrich Genscher, Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble, der ehemalige Minister für Abrüstung und Verteidigung in der DDR Rainer Eppelmann, der ehemalige Außenminister der DDR Markus Meckel und Linksfraktionschef Gregor Gysi kommentieren das Geschehen. Als Gregor Gysi am 23. August 1990 ans Rednerpult der Volkskammer tritt, ist der damalige Vorsitzende der SED den Tränen nahe: „Das Parlament hat soeben nicht mehr und nicht weniger als den Untergang der Deutschen Demokratischen Republik beschlossen“, begreift er bestürzt.

Ausgehend von der Gegenwart spürt VOX auch mit Hilfe von Porträts berühmter „Ostbürger“ dem Zeitgeist und dem Lebensgefühl dieser vergangenen Epoche deutscher Geschichte nach. Die Musiker Stefanie Hertel und Achim Mentzel, die Schauspieler Kai Schumann, Thomas Kretschmann und Tobias Schenke, sowie Boxweltmeister Henry Maske und Moderatorin Maxi Biewer erzählen von ihrer Kindheit und Jugend, vom Alltagsleben zwischen Krippe, FDJ und FKK, von ihren Idolen, Vorbildern und Feindbildern und ihrem Neustart im vereinten Deutschland. Wie fühlte sich das Leben im Unrechtsstaat mit Stasi, Mauerbau und Partei-Propaganda an? Was bedeutete es für die Generation, die bereits den Krieg erlebt und sich nach dem Bau der Mauer ein Leben aufgebaut hatte, jetzt ihr Lebensumfeld zu verlieren? Und wie ging es weiter nach der „Stunde null“? Klappte der Start im neuen System? Wie erlebten sie die ersten Stunden der neuen Freiheit?

Die große Samstags-Dokumentation „Wie wir wurden, was wir sind! – 25 Jahre Mauerfall“; jetzt bei VOX NOW anschauen!

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