Goodbye Deutschland: Ist der Auswanderertraum der Pfaffs geplatzt?

Marion "Krümel" Pfaff ist am Ende ihrer Kräfte

"Goodbye Deutschland"-Auswanderer Marion "Krümel" und Daniel Pfaff haben keine finanziellen Sorgen, aber private. Die beiden stehen jeden Abend in "Krümels Stadl" – er hinter der Theke und sie auf der Bühne. Zeit für sich und ihren Sohn Max haben die beiden nicht. Der Stress, der Ärger mit Konkurrenten und den spanischen Behörden und die ewigen Diskussionen belasten die Ehe der beiden. Wie soll es bloß weitergehen?

Marion Kruemel Pfaff
© VOX

Im Südwesten der Insel Mallorca lebt ein Auswandererpaar, das weiß, wie schwer es ist Geld und Liebe, Job und Familie unter einen Hut zu bekommen. Daniel Pfaff und seine Ehefrau Marion, genannt "Krümel", betreiben seit fast fünf Jahren das Party-Lokal "Krümels Stadl" in Paguera. Der Laden läuft, Söhnchen Max fühlt sich wohl auf der Insel. Alles könnte so schön sein, doch Krümel ist unglücklich. "Ich bin froh, wenn bald die Saison vorbei ist. Ich habe die Insel immer geliebt, aber jetzt fange ich an sie zu hassen", gibt die 43-Jährige frustriert zu.

2011 ist sie mit Ehemann Daniel von Stuttgart auf die Sonneninsel gezogen. Seitdem stehen die Auswanderer bis zu sieben Tage die Woche in ihrem Stadl. Das funktioniert mit großem Erfolg. Doch ihr eigenes Familienleben blieb in den vergangenen Monaten auf der Strecke. Krümels Fazit ist ernüchternd: "Die Auswanderung hat mir so den Glauben genommen daran, das mal als Auswanderer im Ausland glücklich sein und auch noch viel Geld verdienen kann." Der Traum sei geplatzt. Vier Jahre seien sie nicht am Strand gewesen. Krümel weint – weint der verloren Zeit nach, die sie nicht mehr aufholen kann. "Ich weiß gar nicht was richtig ist – zu kämpfen oder zu sagen 'lass uns gehen'". Marion ist total verunsichert, aber einen Rückzieher will sie auch nicht machen.

Die ständigen Diskussionen belasten die Ehe von Krümel und Dani

Doch Krümels Krise kommt nicht nur aus einer Laune heraus. Die ganze Saison über gab´s Ärger im Stadl. Nachbarn und Konkurrenten beschwerten sich über zu laute Musik, regelmäßig stürmte die Polizei in den Laden, es hagelte Anzeigen und die spanischen Behörden kamen mit immer neuen Auflagen um die Ecke. Ein Lautstärkebegrenzer sorgt nur dafür, dass im Stadl nicht also große Stimmung aufkommt. Das hat viel Geld und viele Nerven gekostet. "Der Laden lief richtig gut, wenn die Ausgaben nicht so hoch gewesen wären", beklagt sich Krümel. 40.000 Euro hätten sie zahlen müssen.

Dani sieht das etwas nüchterner. Das sei der Preis, den Auswanderer zahlen müssten, wenn sie auf der Urlaubsinsel Mallorca Erfolg haben wollten. Viel Geld hat das Auswandererpaar in sein Geschäft investiert – Genehmigungen, Architekten und bauliche Veränderungen haben 100.000-150.000 Euro gekostet. Das könne man doch nicht so einfach alles aufgeben, findet Daniel. Die ständigen Diskussionen und die fehlende Zeit für Zweisamkeit belasten die Ehe der beiden. Krümel fühlt sich alleine gelassen: "Er hat da kein bisschen Verständnis für. Er nimmt das gar nicht so ernst." Das bringe sie auf die Palme. Doch es muss weitergehen. Schalter umlegen – und funktionieren: Am Abend wird dann aus der Ehefrau und Mutter mit Sorgen muss dann die Gute-Laune-Sängerin und Spaßkanone werden. Krümel funktioniert, aber wie lange noch?