Goodbye Deutschland: Namibia - Eine ungewohnte Umgebung für das Fürstenpaar
Fürst Heinz von Sayn-Wittgenstein und seine Ehefrau Andrea Johanna verlassen die Villa Colani auf Mallorca und fliegen für einige Tage nach Afrika. In Namibia findet nämlich "die deutsche Schlagernacht" statt. Für den guten Zweck treten dort Sänger auf und sammeln Geld für den Bau von Schulen. Heinz' Freund Costa Cordalis möchte dieses Jahr ebenfalls ein paar Lieder in Afrika performen. Das lässt sich das Fürstenpaar natürlich nicht entgehen. Doch erst als die "Goodbye Deutschland"-Auswanderer in Namibia ankommen, wird ihnen der riesige Kontrast zwischen ihrer Welt und der der Einheimischen bewusst. Da beginnt selbst Heinz' sonst so harte Fassade zu bröckeln.

Heinz und Andrea sitzen auf der Terrasse ihres Fünfsternehotels in Namibia und rekapitulieren ihre erste Nacht. Die "Goodbye Deutschland"-Auswanderer haben so schlecht geschlafen wie schon lange nicht mehr. "Es war drei Uhr nachts und da waren drei Autos auf der Straße. Der eine hat das Fenster auf gehabt. Es kam Trommelmusik ohne Ende daraus, der Zweite hat gehupt und der Dritte ist vor Schreck stehengeblieben", beschwert sich Heinz über die unruhige Nacht. Ehefrau Andrea erging es nicht besser. "Ich habe Stimmen gehört – brutal, so als würde jemand umgebracht werden. Das war laut." Ein zweites Mal möchte Andrea nicht mehr herkommen. Sie hat genug von Namibia. Was das Paar jedoch nicht ahnt: Nur 20 Minuten von ihrem Luxushotel entfernt, lauern wirkliche Probleme.
Reiner Meutsch, Leiter der Stiftung "FLY & HELP" möchte Heinz, Andrea und den restlichen Touristen vor Ort zeigen, wie der Alltag der afrikanischen Bevölkerung in Namibia aussieht. Mit einem Bus fahren die "Goodbye Deutschland"-Auswanderer durch die Stadt und schauen betrübt auf die kleinen zusammengezimmerten Häuschen. Heinz erfährt, dass es keine staatliche Grundversorgung in Namibia gibt. Die Menschen leben von der Hand in den Mund. Viele kämpfen ums nackte Überleben. Bildung für ihre Kinder können sich die wenigsten leisten. Deshalb hofft Reiner Meutsch auf Spenden, mit denen er weitere Schulen bauen und die Bildung der Kleinen fördern kann. Hat er mit Heinz einen potentiellen Sponsor gefunden? Kalt lässt den "Goodbye Deutschland"-Auswanderer das Ganze jedenfalls nicht: "Wenn man so etwas sieht, wird man als verwöhnter Mensch demütig."
Heinz: "Wir sollten uns alle schämen"
Als Andrea und Heinz vor einer Schule im Armenviertel stehen, werden sie von einer singenden Gruppe afrikanischer Kinder begrüßt. Andrea ist bezaubert: "Einfach toll! Wie temperamentvoll!" Die Kinder berühren das Fürstenpaar. Gemeinsam scherzen und lachen sie miteinander, dabei ist vor allem Heinz gar nicht zu Lachen zu Mute. Die "Goodbye Deutschland"-Auswanderer erfahren, dass die dortige Schulbildung eines Kindes nur sechs Euro im Jahr kostet: Wenig Geld für das Millionärspaar – doch in Namibia ein oft unerreichbares Ziel.
In ihrer Pause bekommen die Schüler jeweils eine Tasse Maisbrei und das jeden Tag. Damit das Plastikgeschirr für alle reicht, spülen die Kinder ihre Schüsseln nach dem Essen direkt wieder aus. "Wenn jemand irgendein Luxusproblem hat. Dann soll er mal herkommen und für einen Monat mitarbeiten, dann hat er keine Probleme mehr", kommentiert Andrea das für sie traurige Schauspiel. "Wir sollten uns alle schämen. Von Deutschland bis Österreich bis Europa. Sowas darf nicht passieren, dass die Kinder nichts zu essen haben. Ich meine auch mich, weil man behält immer so viel für sich selbst", verrät Heinz. Allerdings ist der "Goodbye Deutschland"-Auswanderer auch der Meinung, dass man nicht allen Kindern helfen kann. Deshalb wünscht er sich mehr Menschen wie Reiner Meutsch. Dennoch möchte das Fürstenpaar nach ihren Erlebnissen in Namibia seinen Beitrag leisten und verspricht Reiner Meutschs Stiftung die Finanzierung von zwei Schulen.