Keine Perspektive auf Mallorca : Goodbye Deutschland: Wie geht es den Auswanderen heute?
Obdachlos im Paradies - für manche endet die Auswanderung ganz unten. Oder wieder in der Heimat. Aber es gibt auch Auswanderer, die nicht aufgeben.
Bernd und Ralph wollen auch ohne Perspektive auf Mallorca bleiben
Seit unserem letzten Besuch ist ein Jahr vergangen, aber Ort und Beschäftigung sind gleich geblieben. Bernd und Ralph versuchen noch immer mit einem kleinen Unterhaltungsprogramm in der Fußgängerzone von Palma Geld zu verdienen.
Dabei boomt Mallorca wie noch nie. Die rund 13 Millionen Touristen geben im Jahr über zehn Milliarden Euro auf der Insel aus. Hotels, Bars, Restaurants: alle machen Kasse mit den Urlaubern und profitieren vom Boom. Bernd und Ralph profitieren nicht.
Dennoch - Mallorca ist für Bernd und Ralph zur Heimat geworden. Und obwohl rund 100 weitere Deutsche auf der Insel ein ähnliches Schicksal teilen: Freundschaften zwischen den gestrauchelten Auswandern gibt es nur selten. Weil jeder mit sich selbst beschäftigt ist. Doch Bernd und Ralph geben sich gegenseitig Kraft und Halt in schwierigen Zeiten. Ob aber überhaupt noch einmal bessere kommen?
Jörg Rokitta ist zurück in Deutschland
Im Ausland weiterleben ohne soziale Absicherung und Perspektive? Für Jörg und Kathrin ist das keine Option mehr. Das Paar konnte sich Teneriffa nicht mehr leisten und lebt mittlerweile in Dresden. Kathrin arbeitet in einem Altenheim, Jörg hat eine Stelle als Koch in Aussicht. Demnächst werden beide von der Notunterkunft in ihre eigene Wohnung ziehen. Nochmal auswandern steht nicht zur Debatte.
Tommy will es für die Familie schaffen
Nirgends in den USA stoßen die Gegensätze zwischen arm und reich so heftig aufeinander wie in Los Angeles. In der "Stadt der Engel" leben über 1000 Millionäre und Multimillionäre. Aber auch über 40.000 Menschen, die kein Dach über dem Kopf haben. Auch der deutsche Auswanderer Tommy Lotz würde mit seiner Frau und seinem Sohn auf der Straße leben. Doch Dank einer Hilfsorganisation kann er immerhin in einem Motel wohnen.
Und drei Monate nach unserem letzten Besuch gibt es weitere gute Nachrichten: Tommy arbeitet jetzt für ein privates Taxiunternehmen. "Mit der Arbeit verdiene ich jetzt besser und ich arbeite auch hart. Wir machen jetzt auch meine Steuern und da bekomme ich auch noch etwas zurück. Ich möchte jetzt ein paar Schulden zurück bezahlen."
Neuer Job, mehr Geld. Tommy hat sich ein Ziel gesetzt. In spätestens vier Monaten will er alle seine Schulden abbezahlt haben und dann umziehen. Die Angst, wieder abzustürzen, ist aber immer noch da.
Auch wenn ihr Leben weit entfernt ist von der Welt der Schönen und Reichen. Vor allem durch ihren Sohn Leo haben Tommy und Noemi wieder einen Sinn im Leben gefunden. Tommy wird in Los Angeles weiterkämpfen. Damit seine Geschichte und die seiner kleinen Familie vielleicht doch noch so endet wie die Filme aus Hollywood: mit einem Happy End.