"Jetzt gibt's kein Zurück mehr!" – Mit diesen Worten beginnt die italienische Pizza-Odyssee von Steffen Henssler und Johann Lafer. In Parma, dem Mekka für Schinken, Käse und Teigkunst, wollen sie es wissen: Wie gut sind ihre Pizzen im internationalen Vergleich?
Bei der Pizza-Weltmeisterschaft in Parma : Grenzenlos Genial Gekocht: Steffen Henssler hat es schriftlich - er ist der beste deutsche Pizzabäcker
Alles für den perfekten Teig

Schon der Einkauf wird zum Erlebnis. Ob 48 Monate gereifter Parmesan, Profi-Mozzarella oder handverlesenes Mehl: Das Duo lässt nichts anbrennen – außer vielleicht den ersten Teig. "Ich hatte selten so viel Spaß in der Küche", schwärmt Henssler, während Lafer mit dem Thermometer seine Pizzaöfen misst.
Lafer entwickelt seine Rezepte mit fast religiösem Ernst. Für ihn ist klar: „Von nix kommt nix. Formel 1 fährt man nicht im Käfer.“ So reist er nicht nur mit Blech und Mehl, sondern auch mit Rührmaschine an.

Ein Abenteuer voller Geschmack
Zum ersten Mal arbeiten Lafer und Henssler nicht nur zusammen, sondern stehen auch gemeinsam im Wettbewerb. Drei Kategorien sollen sie abdecken: Steinofenpizza, Blechpizza – und eine kreative Teampizza, die beide Talente vereint.
Nie wieder Carbonara-Pizza!
Die Teampizza soll italienisches Erbe neu interpretieren: Pizza Carbonara. Mit Parmesan-Espuma, Guanciale-Staub und Eigelb-Balsamico-Topping will man die Jury überraschen. Ein mutiger Plan – mit ernüchterndem Ergebnis.
Platz 89 von 90. Der Dämpfer sitzt. Lafer: „Das war ein richtiger Schlag ins Gesicht.“ Doch Henssler bleibt pragmatisch: „Wir haben’s probiert. Jetzt wird nachgelegt.“
Triumph für Steffen Henssler
Steffen Henssler kann in seiner Kategorie Blechpizza zeigen, was in ihm steckt. Mit einer Kreation mit Kartoffelboden, mariniertem Thunfisch, Stracciatella und Rucola landet er auf Platz 4 von 300+ Teilnehmern. Nicht nur das – er wird als bester deutscher Teilnehmer ausgezeichnet. Ein Ergebnis, mit dem Steffen so wirklich nicht gerechnet hätte.

Johann Lafer präsentiert seine klassische Steinofenpizza: aromatisierte Tomatensauce, drei gereifte Käsesorten, Rauchöl und hauchdünner Schinken. Der Jury gefällt’s, auch wenn er nicht unter die Top Ten kommt. Lafer ist zufrieden: „Ich werde jetzt zu Hause Pizza machen wie nie zuvor.“


Am Ende zählt eins mehr als jede Urkunde: Wir sind zusammen Vorletzter geworden, zusammen Vierter – besser geht’s nicht“, sagt Henssler. Für beide war vor allem das gemeinsame Erlebnis entscheidend. Schöner als Johann Lafer kann man es nicht sagen: "Ich werde das nie vergessen. Wenn zu mir jemand gesagt hätte, du machst irgendwann mal in Italien bei der Pizzaweltmeisterschaft mit, dann hätte ich jeden für verrückt erklärt. Aber manche Träume werden wahr und es war eine wunderschöne Zeit."