Abschied vom Haustier
Der Gedanke daran, dass das geliebte Tier einmal sterben muss, wird von vielen Tierbesitzern verdrängt. Wenn dann der Zeitpunkt des Abschieds gekommen ist, muss man sich neben der eigenen Trauer zusätzlich mit der Frage beschäftigen, was mit dem Tier passieren soll.

hundkatzemaus-Reporterin Diana Eichhorn weiß wie schwer der Abschied eines geliebten Tieres fällt und dass es hilft, wenn man sich bereits im Vorfeld mit diesem Thema und den verschiedenen Bestattungsmöglichkeiten auseinander setzt.
So gibt es beispielsweise immer noch viele Tierbesitzer, die gar nicht wissen, dass ihr Liebling nach einer Einschläferung nicht zwingend beim Tierarzt bleiben muss. Laut dem Bundesverband der Tierbestatter verabschieden sich 80 % der Halter noch in der Arztpraxis von ihrem Tier und wissen oft nicht, was anschließend mit dem Leichnam ihres geliebten Tieres passiert: In den Verwertungsanlagen werden die Tierkörper nämlich industriell verarbeitet. Und weil das für viele Besitzer nicht in Frage kommt, steigt die Nachfrage nach Tierbestattungen.
Wie auch bei dem Tod eines geliebten Menschen, brauchen viele Tierbesitzer einen Ort, an dem sie sich mit ihrer Trauer auseinander setzen können. Auch im alten Ägypten sowie im mittelalterlichen Deutschland gab es bereits Formen der Tierbestattung. Der wohl bekannteste und älteste Tierfriedhof ist der "Cimetière des chiens" (Hundefriedhof) im Nordwesten von Paris. Er wurde 1899 gegründet und bietet nicht nur Hunden, sondern auch allen anderen Tierarten eine letzte Ruhestätte und so mancher tierische Filmheld soll dort begraben sein.
Tierbestattung - welche Möglichkeiten gibt es?

Sein Tier einfach in einem Wald oder Park zu vergraben ist ausnahmslos verboten. Es gibt jedoch einige Alternativen für die letzte Ruhestätte Ihres Haustieres.
Tierfriedhöfe
Mittlerweile gibt es in jeder deutschen Großstadt mindestens einen Tierbestatter, der eine Begleitung von der ersten Beratung bis zur Bestattung des Tieres anbietet. Diana besucht Eveline Schäfer, die 1999 den Tierfriedhof Kerpen bei Köln gründete. Hier gibt es die Möglichkeit seinen Liebling zu beerdigen. Je nach Sarg, Urne, Grabstein oder Größe der Grabstelle liegt hier die jährliche Gebühr bei 30,- bis 180,- EUR.
Tierkrematorien
Eine weitere Möglichkeit Abschied zu nehmen ist ein Tierkrematorium. Hier wird das Tier eingeäschert und der Besitzer kann danach entscheiden, ob er die Urne behält oder auf einem Tierfriedhof beisetzen möchte. Die Asche kann aber auch einfach in freier Natur verstreut werden, da sie chemisch rein und somit unbedenklich für die Umwelt ist. Krematorien haben hierfür sogar extra angelegte Streuwiesen.
Tierpräparationen
Für den Fall, dass Besitzer sich gar nicht von ihrem Tier trennen können, gibt es eine spezielle Alternative zu den klassischen Bestattungsvarianten: Man kann den Körper des verstorbenen Tieres präparieren lassen. Um sich das genauer anzuschauen, besucht Diana die Tierpräparatorin Jennifer Dörk an ihrem Arbeitsplatz in Waltrop. Es ist wichtig zu wissen, dass der Leichnam vorher eingefroren werden muss und dass die moderne Tierpräparation nicht mehr viel mit dem Begriff "Ausstopfen" zu tun hat. Lediglich die Haut des verstorbenen Tieres wird verwendet, auf einen Kunstkörper gezogen und zugenäht. Anhand von Fotos wird das Tier modelliert und naturgetreu nachgebildet - eine sehr kostspielige und gewöhnungsbedürftige Methode mit verblüffendem Ergebnis!
Bestattung im Garten
Möchte man sein Tier lieber im eigenen Garten begraben, muss beachtet werden, dass in Deutschland die einzelnen Landesbehörden entscheiden, ob und mit welchen Einschränkungen ein Haustier auf privatem Grundstück begraben werden darf. So muss die Grabstelle z.B. tief genug sein und darf sich nicht in unmittelbarer Nähe eines Wasserschutzgebietes befinden. Für Urnen gibt es jedoch keine Einschränkungen, man kann sie aufbewaren oder vergraben.
Virtueller Tierfriedhof
Neben einer der oben genannten realen Bestattungsarten bietet ein virtueller Tierfriedhof im Internet die Möglichkeit, seinem geliebten Haustier mit einem Eintrag ein Denkmal zu setzen und gleichzeitig seine eigene Trauer mit anderen Tierfreunden zu teilen. Hier findet man ein Forum unter Gleichgesinnten und weiß, dass man mit seinem Schmerz nicht alleine ist.
Trotz der vielfältigen Möglichkeiten, Abschied von seinem geliebten Tier zu nehmen, ist und bleibt der wohl wichtigste Teil gleichzeitig der schwerste: Im Vorfeld den richtigen Moment zu erkennen und loslassen zu können...