Akuter Brechdurchfall
hundkatzemaus-Tierarzt Dr. Wolf behandelt eine Perserkatze, die seit dem Vortag unter Erbrechen und wässrigem Durchfall leidet. Beim Abhören des Magen-Darm-Traktes mit dem Stethoskop kann der Tierarzt keinerlei Geräusche feststellen. Da der Darm aber normalerweise immer in Bewegung ist und somit auch Geräusche von sich gibt, liegt der Verdacht nahe, dass der Darm nicht richtig arbeitet. Es handelt sich vermutlich um eine Erschlaffung des Darmes (Darmatonie).

Leiden Katzen oder Hunde unter einer Darmträgheit, kann das zu einer Verstopfung oder erschwerten Kotentleerung führen. Bei einer solchen Darmlähmung (Darmparalyse) und der darauf folgenden Darmatonie kann das Futter den Darm nicht mehr richtig passieren, es fängt an zu gären und entwickelt Gase. In diesem Fall besteht Handlungsbedarf, denn die entstehenden Bakterien produzieren wiederum Giftstoffe, die ohne entsprechende ärztliche Behandlung zu schweren Organschädigungen führen können.
Verdacht auf Vergiftung

Eine Fiebermessung ergibt, dass die Katze keine erhöhte Temperatur hat, die für eine Infektion typisch wäre. Mit 38,1° ist ihre Temperatur eher etwas zu niedrig. Der Tierarzt geht nach den Schilderungen der Besitzerin außerdem davon aus, dass sich Blut im Kot befindet. In Verbindung mit dem Brechdurchfall, der Darmatonie und dem fehlenden Fieber legt diese Symptomatik den Verdacht einer Vergiftung nahe. Denn Darmatonie wird nicht nur durch unterschiedliche Infektionen hervorgerufen, sondern kann auch durch den Verzehr bestimmter Pflanzen verursacht werden. Die Besitzerin bestätigt Dr. Wolfs Verdacht, da sie angibt, ihr Tier könnte in der Wohnung an Efeu geknabbert haben.
Efeu ist giftig für Katzen und sollte unbedingt außer Reichweite des Tieres platziert werden!
Da akuter Brechdurchfall immer auch einen starken Elektrolytverlust zur Folge hat, soll eine Infusionslösung diesen Verlust wieder ausgleichen. Um die Darmfunktion wiederherzustellen, spritzt Dr. Wolf ein Antibiotikum und verabreicht eine Paste, die dem Tier zuhause regelmäßig mit dem Futter oder direkt ins Maul gegeben werden soll. Hierbei handelt es sich um einen Schleimhautschutz, der weitere Blutungen der Darmschleimhaut vermeiden soll.