Die Faszination der Vogelspinnen
Sie werden bis zu 30 Zentimeter groß, sind langbeinig, behaart und giftig: Vogelspinnen gehören zu den größten Spinnen weltweit und bevölkern mit über 800 Arten alle tropischen und subtropischen Regionen der Erde. Sie verfügen über Giftzähne und ihr Biss ist schmerzhaft bis tödlich. Kurz: Die schnellen "Monster" sind für viele Menschen ein echter Albtraum! Doch es gibt immer mehr Menschen, die von der vielfältigen Schönheit dieser Tiere fasziniert sind.

Auch Helmut Manstein erfreut sich bereits seit seiner Kindheit an Spinnen und hält mittlerweile über 2000 verschiedener Vogelspinnen und über 100 verschiedene Arten in seinem Haus. Besonders stolz ist der Spinnenexperte vor allem darauf, dass ihm regelmäßig die Zucht der Tiere gelingt. Auf hundkatzemaus-Reporterin Diana Eichhorn wartet eine ganz besondere Überraschung, denn eine Zwergvogelspinne hat Nachwuchs bekommen bzw. knapp 150 Eier, die in einen etwa backerbsengroßen Kokon eingewoben sind. Diana geht auf Tuchfühlung mit den großen und ganz kleinen Vertretern dieser faszinierenden Arachnenart.
Die besondere Jagdmethode der Lauerjäger

Bei den Vogelspinnen handelt es sich um Lauerjäger, das heißt sie warten geduldig in ihrem Versteck, bis die potenzielle Beute näher kommt und schlagen dann zu. Mit den Zähnen injizieren sie das für ihre Beute tödliche Gift, das die Opfer von innen heraus verflüssigt. Anschließend saugt der Jäger seine Beute aus. Für den Menschen ist das Spinnengift hingegen nicht tödlich, aber sehr schmerzhaft. Da es allerdings der Wirkung eines Bienenstiches gleichkommt, könnten Allergiker einen lebensbedrohlichen anaphylaktischen Schock erleiden. Die Wahrscheinlichkeit von einer Spinne gebissen zu werden ist jedoch sehr gering, solange das Tier nicht bedroht wird. Kommt es dennoch zu einem Biss, sollte die Wunde unbedingt desinfiziert und gekühlt werden, um Infektionen zu vermeiden und die Schwellung zu vermindern.
Anstatt ihre Zähne einzusetzen, machen besonders südamerikanische Vogelspinnen viel häufiger Gebrauch von ihren so genannten Brennhaaren, die ein Nesselgift enthalten, das juckt und brennt. Sie werden bei Gefahr regelrecht mit den Hinterbeinen abgeschossen und schützen so vor Feinden. Kommt man mit den Brennhaaren in Kontakt, empfiehlt es sich, die Hautpartie unter kaltem Wasser abzuspülen und Reste der feinen Härchen von der Haut zu entfernen; zusätzlich lindert etwas Arnika-Öl den unangenehmen Juckreiz.
Übrigens: Die Vogelspinne heißt so, weil auch durchaus kranke und schwache Vögel zu ihrer Beute gehören können! In den meisten Fällen macht die Vogelspinne jedoch Jagd auf kleinere Reptilien, Nagetiere oder Insekten.