Dubiose Massenzucht

Dubiose Massenzucht - Welpen unter dem Hammer

Frank Weber ist zurück im Expertenteam von hundkatzemaus. An der Seite von Reporterin Diana Eichhorn und Tierarzt Dr. Wolf hilft der Tierschutzexperte mit seiner langjährigen Erfahrung, wenn Tiere in Not geraten sind oder überforderte Tierbesitzer nicht mehr wissen wie es weitergehen soll. Egal ob es um ausgesetzte Katzen geht oder ein neues Zuhause für einen kranken Hund gesucht wird: Frank Weber weiß, was zu tun ist und kennt die richtigen Ansprechpartner. Der Leiter des Franziskustierheims Hamburg und sein Team werden Tag für Tag mit Tieren in Not konfrontiert. Hin und wieder hat aber auch Frank es mit Fällen zu tun, die ihm besonders zusetzen, ihn sprachlos oder einfach nur unendlich wütend machen...

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© Welpen unter dem Hammer

In Steuden bei Halle ist eine Hunde-Auktion geplant: 36 Rassehunde, darunter Welpen, einjährige Hunde und auch ehemalige Zuchttiere, sollen an den Meistbietenden versteigert werden. Die Irish Setter, Kleinen Münsterländer und Beagle stammen aus der angeblich in Auflösung befindlichen „Zuchtgemeinschaft vom Evaschacht“. Als ob es sich bei dieser Aktion um ein Tierschutzprojekt handeln würde, werben Plakate mit dem Titel "Hunde in Not" für die fragwürdige Hundeversteigerung. Für die Tierschützer vor Ort handelt es sich um nichts anderes als eine Massenzucht, die billige Hundewelpen produziert. Weil sich in letzter Zeit immer weniger Interessenten für die Hunde gemeldet haben, will der Züchter die Tiere nun anderweitig gewinnbringend loswerden. Der Tierschutz Halle e.V. läuft schon seit Jahren Sturm gegen die Zustände im Zwinger „vom Evaschacht“. Aber auch Kontrollen und Auflagen durch die zuständige Veterinärbehörde brachten kaum Verbesserungen für die Tiere.

hundkatzemaus-Tierschutzexperte Frank Weber fährt nach Steuden, um sich die Vorwürfe der Tierschützer anzuhören und selbst einen Überblick über die umstrittene Zwingerhaltung zu verschaffen. Züchter Uwe Stierand war sich natürlich bewusst, dass im Rahmen der Auktion nicht nur Kaufinteressenten zu ihm kommen, sondern auch seine Gegner die Zwingeranlage betreten werden. So lange sich diese aber ruhig verhalten, kann er sie nicht so einfach vom Grundstück werfen. Den Tierschützern bietet sich ein Bild des Jammers: Bei Temperaturen weit unter null Grad liegen die Hunde, teilweise noch im Welpenalter, eng aneinandergekuschelt auf dem eiskalten Boden zugiger, dreckiger und karger Außengehege. Das Wasser in den Trinknäpfen ist teilweise gefroren, es gibt weder Stroh noch Heu. Seriöse Hundezucht sieht anders aus!

Frank Weber greift ein

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© Welpen unter dem Hammer

Frank redet mit den Demonstranten, die auf die Misstände aufmerksam machen und die Hundeversteigerung um jeden Preis verhindern wollen. Doch juristisch gibt es gegen solche Auktionen keine Handhabe. Die Tierfreunde hoffen darauf, dass die Anwesenheit der Medien verhindert, dass sich Bieter für die bemitleidenswerten Tiere finden. Marlis Koser vom Tierschutz Halle e.V. betont, dass über Jahre hinweg immer wieder an das Veterinäramt geschrieben wurde – ohne das etwas passiert ist. Als Frank den Züchter zur Rede stellt, zeigt dieser sich uneinsichtig und verweist darauf, dass seine Hundehaltung von den Behörden genehmigt sei. Auch die anwesende Amtstierärztin antwortet nicht auf Franks Nachfrage, ob sie diese Hundehaltung nicht bedenklich findet, sondern verweist auf eine Presseerklärung. Gemeinsam mit den Tierschützern fordert Frank Weber ein Zuchtverbot und im besten Fall die endgültige Auflösung des Zwingers!

Die Versteigerung findet in einer nahegelegenen Sportgaststätte statt, aber die Situation ist angespannt: Auktionator Heinrich Arens stellt nacheinander alle Hunde mit einem Startgebot ab 300 Euro vor. Glücklicherweise findet sich an diesem Tag kein Bieter - die Auktion ist zu Ende, bevor sie überhaupt begonnen hat. Die 36 zur Versteigerung ausgeschriebenen Hunde bleiben weiter im Zwinger der Zuchtgemeinschaft vom Evaschacht - ihr weiteres Schicksal ist ungewiss.

Uwe Stierand hat wenige Wochen nach der gescheiterten Auktion erneut Werbung für einen so genannten "Nachverkauf" gemacht. Auf Frank Webers Anfrage, ob er einige Hunde gegen eine großzügige Futterspende herausgeben würde, reagiert der Züchter mit überzogenen Forderungen. Auch beim zuständigen Veterinäramt kommt Frank nicht weiter. Ein Sprecher sagt, ihm wären die Hände gebunden, weitere Prüfungen seien jedoch in Auftrag gegeben.

Auch wenn der Ausgang des Falles bis heute offen ist - fest steht: Massenbetriebe wie dieser bringen die Hundezucht in Verruf und schädigen seriöse Züchter, die sich mit viel Tierliebe, Engagement und Sachverstand um ihre Tiere kümmern. Wer sich einen Hund aus derartigen Verhältnissen holt, der macht sich mitschuldig - schließlich geht es beim Hundehandel vor allem um Angebot und Nachfrage und die darf auf keinen Fall unterstützt werden!

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