Ein bunter Strauß Blumentiere
Viele kennen die faszinierenden Korallenriffe aus dem Urlaub am Meer. Doch was aussieht wie eine farbenprächtige Blumenwiese unter Wasser sind eigentlich Tiere. Diese existieren schon seit 500 Millionen Jahren und sind wohl die schönsten Vertreter der Unterwasserwelt. Eine Art der bunten Blumentiere sind die Seeanemonen. hundkatzemaus-Reporterin Diana Eichhorn ist zu Besuch bei Walter Pika. Der Spezialist für Meerwasser-Aquarien hat ein eigenes Korallenriff im Wohnzimmer und kennt sich gut mit der artgerechten Pflege von Anemonen und Korallen aus, die beide zu den Blumentieren gehören. Die wunderschönen „Blumen“ haben alles, was ein Tier ausmacht: Nervenbahnen, ein Verdauungssystem und einen Mund, der sich in der Körpermitte befindet. Seeanemonen haben in ihren Tentakeln sehr viele kleine Giftzellen, die wie Pfeile abgeschossen werden, wenn sie mit einem Fremdling in Berührung kommen. Dem Menschen können Anemonen nicht wirklich gefährlich werden. Einige besonders giftige Arten verursachen zwar Ausschlag und Rötungen, die meisten sind dennoch harmlos.

Die Anemone transportiert ihre Beute, wie Fische, Krebse und Schnecken, mit den Fangarmen zum Mund. Andere Anemonenarten fressen hingegen nur Plankton. Seeanemonen und Korallen ernähren sich allerdings nicht nur von gefangener Beute: in ihren Hautzellen leben Algen, die sie durch Photosynthese mit wichtigen Nährstoffen versorgen und so auch für die leuchtenden Farben sorgen. Bei der Haltung im eigenen Wohnzimmer ist es deshalb umso wichtiger, dass die Anemonen genug Licht bekommen, denn nur so können die Algen gut gedeihen.
Ein neues Zuhause für die Seeanemone

Walter Pika lässt Diana natürlich nicht nur staunen, sondern hat auch eine Aufgabe für sie: Eine Anemone wechselt das Aquarium und Diana soll den Umzug durchführen. Der hochgiftige Rotfeuerfisch in dem neuen Zuhause wirkt einschüchternd, doch der Experte beruhigt sie: Der Fisch namens „Harry“ ist schon von klein auf bei Familie Pika und nicht angriffslustig. Die Seeanemone kann also vorsichtig in das neue Aquarium gesetzt werden, wobei sie sich selber einen geeigneten Platz sucht. Mit ihrem muskulösen Fuß kriecht sie, ähnlich wie eine Schnecke, umher und sucht nach dem besten Standort mit genug Licht und Futter – selbst ist die Anemone! Wenn sich die Anemonen besonders wohl im Aquarium fühlen, vermehren sie sich. Dies geschieht durch Begattung oder sogar durch Teilung, sie klont sich also selbst.
Einige Tierarten gehen trotz der Giftigkeit der Anemonen, Lebensgemeinschaften mit ihnen ein. Sie schützen sich mit den Tentakeln vor Feinden, indem sie sich in der Anemone verstecken. Wie zum Beispiel kleine Krebse oder Clownfische. Auch Diana beobachtet kleine „Nemos“ dabei, wie sie ein „Wohnverhältnis“ mit den Anemonen eingehen. Jede Anemonenart hat ihren ganz bestimmten Anemonenfisch. So eine Symbiose kann dann ein Anemonenleben lang halten.
Am Schluss des Tages erkennt Diana, dass die Zucht und Pflege dieser empfindlichen Tierchen äußerst arbeitsintensiv ist. Doch wer den Aufwand nicht scheut, kann sich an ganz besonderen Blumen erfreuen.