Faszinierende Giftzwerge
Pfeilgiftfrösche tragen ihren Namen nicht von ungefähr: die kleinen Hüpfer werden von kolumbianischen Indianern gesammelt, um aus ihrem Gift lebensgefährliche Pfeile anzufertigen. Diese faszinierende Amphibie gehört zu den giftigsten Tieren der Welt, daher ist es völlig ausreichend, wenn man mit dem Pfeil leicht über den giftigen Rücken der Frösche streicht.

Von 280 Arten können nur drei dem Menschen wirklich gefährlich werden - die meisten sind nur bedingt giftig. Der gefährlichste Vertreter ist der sogenannte "Schreckliche Pfeilgiftfrosch". Tatsächlich reicht die Giftdosis dieses gelben Blattsteigers aus, um zehn Menschen umzubringen.
Farbenfrohe Pfleglinge

hundkatzemaus-Reporterin Diana Eichhorn möchte die winzigen Regenwaldbewohner genauer unter die Lupe nehmen und trifft sich dafür mit dem Pfeilgiftfrosch-Experten Andreas Werner und seinen kleinen Giftzwergen. Diana geht auf Tuchfühlung mit den auffälligen Gnomen - Gefahr besteht aber keine. Der toxische Stoff des Pfeilgiftfrosches verliert in Gefangenschaft seine Wirkung. Das hängt vor allem mit dem Nahrungsangebot zusammen.
Während der kleine Hüpfer sich in freier Natur von Ameisen, Termiten und Milben ernährt, stehen in Gefangenschaft vor allem Insekten auf dem Speiseplan, die keine giftfördernde Wirkung haben.
Die Hauptnahrung dieser Exoten ist auch unter dem Namen Fruchtfliege bekannt. Die sogenannte Drosophilidae kann auf einem Fruchtbrei selbst gezüchtet werden. Hierfür wird eine Fliegenart verwendet, die flugunfähig ist, damit der Frosch sie später besser erreichen und fangen kann.
Die kunterbunten Pfeilgiftfrösche sind nicht nur schön anzuschauen: durch ihr eigentümliches Quaken fühlt man sich schon beinahe in den wilden Regenwald versetzt. So faszinierend diese tropischen Amphibien auch sind - ihre Haltung ist sehr arbeitsintensiv und zeitaufwendig. Nicht nur die Pfeilgiftfrösche benötigen tägliche Pflege, auch die Terrarienplanzen müssen umhegt werden. Die Bromelie beispielsweise dient dem feuchten Terrarienklima, wird aber auch als Froschbehausung genutzt.
Stimmt das Klima, kann auch für den Nachwuchs gesorgt werden. Pfeilgiftfrösche kümmern sich auch nach der Eiablage noch um ihre Nachkommenschaft. Die Brut wird an Land abgelegt. Auf dem Rücken der Eltern werden die weiterentwickelten Kaulquappen dann zum Wasser gebracht. Schließlich steht die Entwicklung zum Landgänger an, bei dem die Larve von Kiemen- auf Lungenatmung umsteigt. Trotz ihrer abenteuerlichen Jugenzeit haben die Giftzwerge aber noch genügend Zeit zum Durchatmen: Terrarienfrösche können bis zu fünfzehn Jahre alt werden.