Schwarze Witwen locken ihre Männchen mit einem Duft an, der Menschen an Käsefüße erinnert. Verantwortlich dafür ist ein chemisches Pheromon, das sich langsam auf dem Netz der Weibchen zersetzt und dabei einen langanhaltenden Lockstoff freisetzt. Dieser wirkt über Wochen und beeinflusst gezielt das Balzverhalten der Männchen, wie die Universität Greifswald am Dienstag mitteilte. Während der Geruch für Menschen eher unangenehm wirkt, empfinden Spinnenmännchen ihn als besonders attraktiv.
hundkatzemaus-Tiernews: Käsefüße? Bei Schwarzen Witwen ein echter Männermagnet!

Im Gegensatz zu vielen Insekten, die Pheromone nur zeitlich begrenzt aussenden, nutzen Witwenspinnen ihr Netz als eine Art Langzeit-Duftsender. Besonders interessant sei, so Erstautor Andreas Fischer von der Universität Greifswald, dass die Intensität der Duftsignale an die jeweilige Jahreszeit angepasst wird. „Die Weibchen sind zwar das ganze Jahr über anziehend, aber am stärksten dann, wenn die meisten Männchen aktiv nach einer Partnerin suchen“, erklärte er.
Für ihre Studie untersuchte das Forschungsteam die Netze der Schwarzen Witwe im Labor und identifizierte die chemischen Botenstoffe. Ergänzend führten die Wissenschaftler Verhaltensversuche mit männlichen Spinnen sowohl auf speziellen Testapparaturen als auch in der Natur an einem Strand durch.