Laufenten
Laufenten sind in Deutschland keine Seltenheit mehr. Schließlich hat sich mittlerweile herumgesprochen, dass es sich bei den gefiederten Gesellen um ökologisch einwandfreie Schneckenvertilger handelt! hundkatzemaus-Reporterin Diana Eichhorn besucht heute Jana Schulze und Oliver Kniep, die es mit ihrer Hobby-Tierzucht aufs Land verschlagen hat. Auf der Exmühle haben sie nicht nur viel Platz für sich, sondern auch für ihre tierischen Mitbewohner. Neben Hunden, Katzen, Schafen und Hühnern, fühlt sich hier auch eine Gruppe Laufenten pudelwohl. Vor ca. drei Wochen sind 14 Junge geschlüpft, die Jana und Oliver mit viel Liebe großgezogen haben. Bei Laufenten kommt es vor, dass das Muttertier die Eier nicht vollständig ausbrütet. Die beiden Tierfreunde mussten die Laufenteneier einsammeln und in einer Brutmaschine ausbrüten. Bis die Küken das Licht der Welt erblicken, dauert es eine Weile. Die Brutzeit bei Laufenten beträgt 28 Tage, dann schlüpfen die Kleinen aus den Eiern.

Obwohl Jana und Oliver sich in der ersten Zeit intensiv um die Küken gekümmert haben, ist ihnen wichtig, dass die Tiere sich nicht zu sehr an den Menschen binden und ihre Selbständigkeit bewahren - nur so können sie später gut draußen leben. Aus diesem Grund werden die Laufentenkinder momentan separat in einem Stall gehalten. Hier haben sie alles, was sie brauchen, um groß und stark zu werden: eine Kuschelecke mit einer Wärmelampe, Stroh, viel Haferflocken mit Karotten und Wasser. Es ist wichtig, dass das Futter in Wasser eingeweicht wird, da die Küken sonst an dem trockenen Futter ersticken könnten. Die Tiere brauchen natürlich trotzdem noch eine zusätzliche Waserquelle.
Die kleinen Laufenten lieben das kühle Nass und haben bis vor kurzem in einer Schüssel im Stall gebadet. Die ist nun zu klein und so geht es heute zum ersten Mal in den eigens für sie abgegrenzten Bereich im großen Garten. Kaum angekommen, erkundet die Truppe die hochinteressante Wiese und den kleinen Swimmingpool. Damit die Enten eine schützende Rückzugsmöglichkeit haben, gibt es auch hier einen Stall, der gleich von der Enten-Kindergartentruppe erkundet wird. Über Nacht kommen die jungen Laufenten aber vorerst noch in ihren alten Stall, weil sie in diesem Alter leichte Beute für Fuchs, Marder oder Greifvögel sind. Mit 8 Wochen sind sie dann groß genug, um draußen zu leben, mit den anderen Tieren mitzulaufen und sich den Bauch mit Nacktschnecken vollzuschlagen.
In Indien werden Laufenten bereits seit langem zur Schädlingsbekämpfung auf Reisfeldern gezüchtet. Ihre Urmutter ist die Stockente. Die Domestizierung führte zu dem charakteristischen hohen Gang, mit dem die Enten weite Strecken bewältigen können, ohne die Pflanzen zu beschädigen. Fliegen können Laufenten jedoch nicht mehr. Mit ihrem guten Geruchssinn spüren sie Schnecken auf und fressen sie sofort. Wer Platz hat und den Tieren die richtigen Haltungsbedingungen bieten kann, hat nicht nur viel Freude an den niedlichen Tieren, sondern auch die umweltfreundlichste Waffe gegen Nacktschnecken, die man sich wünschen kann!
Hinweis zur Haltung von Laufenten

Die Haltung von Laufenten muss bei der jeweiligen Kreisverwaltung gemeldet werden. Außerdem ist in der Geflügelpestverordnung ein regelmäßiger Tierarztbesuch vorgeschrieben. Hält man allerdings noch mindestens zwei so genannte Indikatorhühner, kann man sich die Untersuchung sparen, da Hühner mögliche Krankheiten schneller anzeigen.
Weil auf dem Hof von Jana und Oliver bereits viele Tiere leben, geben die beiden auch immer wieder Nachwuchs in liebevolle Hände ab. Doch die wohlbehütet aufgewachsenen Tiere sollen natürlich auch bei ihrem neuen Besitzer ähnlich optimale Bedingungen vorfinden wie auf der Exmühle in der Eifel.