Reina & Co. suchen Zuhause
In einer Tötungsstation in der Nähe der spanischen Stadt Jerez warten unzählige Fundtiere täglich auf ihre Einschläferung, es sei denn, es findet sich rechtzeitig ein Besitzer oder Interessent. Auch die Straßenhündin "Reina" wurde eingefangen und in die Station gebracht. Hier wartete die Boxer-Mischlingshündin jedoch nicht alleine auf den sicheren Tod, denn "Reina" war zu diesem Zeitpunkt hochträchtig - ein Umstand, der die Betreiber einer Tötungsstation in der Regel kaum kümmert! Doch "Reina" hat überlebt. Am Tag ihrer geplanten Einschläferung wurde sie von privaten Tierschützern gerettet und kam in eine spanische Auffangstation. Kurz darauf brachte sie dort sechs Welpen zur Welt, von denen einer nicht überlebt hat. Die Mutter und ihre Jungen waren zwar vorübergehend sicher untergebracht, doch in Spanien ist es außerordentlich schwierig für Hunde - auch für Welpen - gute Vermittlungsplätze zu finden.

Die Tierschützer Mady K. Hoffmann und Klaus Dorn haben den Transport der Hundefamilie nach Deutschland organisiert und sich hier um eine Pflegestelle gekümmert. Da diese jedoch wegen Krankheit kurzfristig abgesagt hat, hat Mady den hundkatzemaus-Tierschutzexperten Frank Weber um Hilfe gebeten. Bald ist es so weit und Frank und Mady erwarten die Ankunft des Transporters am ausgemachten Treffpunkt. Klaus bringt mit seinem eigens für die Tiere umgebauten Transporter bereits seit zwei Jahren Nothunde von Spanien nach Deutschland und hat sich der kleinen Hundefamilie angenommen. Aufgrund eines Getriebeschadens musste auf der Reise sogar das Auto gewechselt werden, doch nun können Muttertier und Welpen nach einer langen Reise endlich in Empfang genommen werden.
Wohin mit Reina und ihren Welpen?

Da das Franziskustierheim momentan aus allen Nähten platzt und die Aufnahme einer ganzen Hundefamilie auch mit Risiken für die Tiere verbunden sein kann, muss Frank nach einer anderen Lösung suchen. Wenn man die Tiere eindeutig einer Rasse zuordnen kann oder es sich sogar um reinrassige Hunde handelt, kann man sich direkt an die jeweiligen deutschlandweiten Nothilfen wenden. Und weil der Leiter des Hamburger Tierheims guten Kontakt zum Verein "Zuflucht NotBoxer e.V." hat, gibt es Hoffnung für die Hundefamilie in Not.
Zunächst werden "Reina" und ihre vier Wochen alten Welpen aber zum Tierarzt Ralf Brandel gebracht. Die Hündin wurde zwar in Spanien bereits kastriert und gegen Tollwut geimpft, aber ihre Welpen müssen ebenfalls untersucht und gechipt werden. Da die Welpen durch Immunserum und Muttermilch bis zur achten Lebenswoche ausreichend geschützt sind, erfolgt eine Impfung jedoch frühestens mit 8 Wochen. Außerdem benötigt die Mutterhündin eine Impfung gegen die gängisten Hundeinfektionen wie Staupe, Hepatitis, Leptospirose und Parvovirose - erschöpft und dankbar lässt "Reina" alles über sich ergehen.
Sobald alle Tiere für die Weiterreise versorgt sind, fährt Frank mit der quirligen Hundetruppe zu einer Pflegestelle des Vereins für Notboxer in Norddeutschland. Auf dem Wellenreiterhof betreibt Silke Storz eine Begegnungsstätte für Mensch und Tier und unterstützt den Verein mit der Aufnahme von Pflegetieren. Die Hundefamilie darf so lange bleiben, bis alle Tiere endgültig in gute und liebevolle Hände vermittelt worden sind. Hier werden die Tiere sicher in einem Stallgebäude untergebracht und können sich von den Strapazen der vergangenen Tage und Wochen erholen. Gespannt warten Anke Körner-Walkenhorst, die Leiterin des Vereins und Silke Storz auf Franks Ankunft und haben schon alles für die fünf Welpen und ihre Mutter vorbereitet. "Reina" und ihre unwiderstehliche Rasselbande hatten unglaubliches Glück und die Weichen für eine sichere Zukunft sind gestellt...