Semmelrogges bei Dr. Wolf (2)
Schauspieler Martin Semmelrogge und seine Hündin "Crazy" sind ein Herz und eine Seele. Seit einiger Zeit hat die Hündin jedoch ein ernstes Problem und scheint nacheinander auf beiden Augen erblindet zu sein. Während eines Aufenthalts in Deutschland hat Familie Semmelrogge deshalb Hilfe bei hundkatzemaus-Tierarzt Dr. Wolf gesucht. Nach gründlicher Untersuchung stellt der Tierarzt fest, dass zumindest die Sehkraft auf einem Auge durch einen operativen Eingriff wiederhergestellt werden kann und überweist die Semmelrogges und ihren Liebling für die weitere Behandlung an Dr. Stefan Kindler, einen Fachtierarzt für Chirurgie und Augenheilkunde.

Bereits 10 Tage später ist es so weit: Familie Semmelrogge und "Crazy" haben gemeinsam mit Dr. Wolf einen Termin in der Praxis von Dr. Kindler. Doch bevor die blinde Hündin operiert werden kann, will der Augenspezialist sichergehen, ob die Netzhaut des Auges mit der Linsentrübung intakt ist - nur so lässt sich einschätzen, wie groß die Erfolgsaussichten nach einer Operation tatsächlich sind. Die Augen werden per Ultraschall und mittels Elektroretinographie (ERG) untersucht, um auch den Augenhintergrund beleuchten zu können. Das ERG misst die Impulse, die vom Augenhintergrund an das Gehirn gehen und tatsächlich zeigt sich, dass die Netzhaut auf dem Auge mit der Linsentrübung voll funktionstüchtig ist. Zusätzlich wird der Augendruck gemessen, der bei einem gesunden Auge bei ungefähr 17 mmHg liegt. Auf dem Auge mit der Linsenluxation ist der Druck viel zu hoch und verursacht starke Schmerzen.
Spannende Minuten

Obwohl Sonja und Martin Semmelrogge wissen, dass ihre "Crazy" in den besten Händen ist, machen sie sich große Sorgen darüber, ob ihre Hündin die Operation mit Vollnarkose gut übersteht und nach dem Eingriff auf einem Auge wieder sehen kann. Zuerst entfernt Dr. Stefan Kindler die Linse des Auges mit der irreparablen Linsenluxation. Mit Hilfe dünner Fäden wird das Auge vorsichtig geweitet und die milchige Linse durch einen Schnitt entfernt. Ein kleiner Eingriff mit großer Wirkung, denn obwohl die Patientin auf diesem Auge nie wieder sehen wird, verschafft die Beseitigung des hohen Augendrucks große Erleichterung.
Um die Linse des anderen Auges besser sichtbar zu machen, wird ein Färbemittel in die Augen-Vorkammer gespritzt. Anschließend wird die Pupille durch ein Medikament geweitet und das Färbemittel wieder ausgespült. Jetzt kann eine Sonde durch einen kleinen Schnitt in die Kapsel eingeführt werden, die die trüben Linsenteile zertrümmert und absaugt. Nachdem alle Teile der trüben Linse vollständig entfernt worden sind, wird die gefaltete Kunstlinse vorsichtig durch eine Kanüle in die Kapsel eingeführt und in entfaltetem Zustand platziert - ein rundum gelungener Eingriff! Da die für die OP verwendeten Fäden nicht dicker sind als ein Haar, muss die Hündin vorerst wie ein rohes Ei behandelt werden: würde sie sich am Auge kratzen oder irgendwo anstoßen, könnte die feine Naht sofort reißen...
Martin konnte die spannende OP durch eine Glasscheibe mitverfolgen und kann es kaum erwarten, dass sein "Baby" bald wieder auf einem Auge sehen kann... Wie wird "Crazy" wohl auf ihre Menschen, ihre Umgebung und ihren tierischen Freund "Buddy" reagieren? Die Nachuntersuchung bei Dr. Wolf zeigt, wie es "Crazy" geht und inwieweit die Hündin ihre Sehkraft wiedererlangt hat. hundkatzemaus am Samstag, 22.01.2011, um 18:00 Uhr!
Hinweis: Grundsätzlich ist eine Erblindung kein Grund, einen Hund einzuschläfern. Die Welt eines Hundes ist in erster Linie durch Gerüche geprägt, an denen er sich orientieren und sogar Hindernisse erschnüffeln kann. Hat sich der Hund an eine Umgebung, die nicht ständig verändert wird, gewöhnt, merkt man ihm dieses Handicap kaum noch an.