Tiere in Not
In einem Industriegebiet am Niederrhein sollen zwei große Teichanlagen für japanische Koi entstehen. Ulrich Schumann und seine Mitarbeiter sind gerade mit den Baggerarbeiten beschäftigt, als sie auf einen Kaninchenbau mit mehreren Jungtieren stoßen. Die drei Kaninchenbabys haben durch die Bauarbeiten keine Chance zu entkommen. Ulrich hat Mitleid mit den Heimatlosen und trommelt alle Männer zusammen, um die kleinen Wildkaninchen einzufangen. hundkatzemaus-Tierschutzexperte Frank Weber gibt erste Tipps, wie man die Mümmelmänner am besten notversorgt und trifft sich mit Alexandra Weth vom Verein "Kaninchen in Not". Hier erfährt er, was bei einer Auswilderung alles zu beachten ist.

Die Versorgung von Wildtieren sollte nur von erfahrenen Tierschützern übernommen werden, da die Tiere im Idealfall wieder in die freie Wildbahn entlassen werden sollen. Gewöhnen sie sich zu sehr an den Menschen, haben sie später in der Wildnis kaum Überlebenschancen. Zudem handelt es sich rechtlich gesehen um Wilderei, wenn man ein Wildtier einfach mit nach Hause nimmt! Kaninchen werden offiziell als Schädlinge angesehen, daher darf man sie nicht einfach in öffentlichen Parks wieder auswildern. Private Gärten eignen sich hierfür aber besonders, da für die Langohren ein künstlicher Startbau angelegt werden kann. Auswilderungen sind wichtig für die Wildkaninchenpopulation: Durch die sogenannte Chinaseuche (RHD, Rabbit hemorrhagic disease) und die Beschneidung ihrer Lebensräume wurden die Bestände in den letzten Jahren immer weiter dezimiert.
Buchtipps:

Das Wildkaninchen - Oryctolagus cuniculus
Alfred Willy Boback
Westarp Wissenschaften 2004
ISBN: 978-3894327910, EUR: 22,54
116 Seiten
Stadtfauna - 600 Tierarten unserer Städte
Stefan Ineichen, Max Ruckstuhl und Bernhard Klausnitzer
Haupt Verlag, 2012
ISBN: 978-3258077239, EUR: 29,90
436 Seiten
Kosmos Wildtierkunde
Ekkehard Ophoven
Kosmos Verlag, 2010
ISBN: 978-3440115299, EUR: 16,95
167 Seiten